USA: Selbstmord vor laufender Kamera

Aktualisiert

USASelbstmord vor laufender Kamera

Ein 19-Jähriger hat im US-Bundesstaat Florida vor laufender Webcam Selbstmord begangen. 185 Zuschauer verfolgten das Drama mit – nur wenige alarmierten die Polizei.

Abraham K. Biggs hatte zuvor seinen Suizid in einem sehr emotionalen Abschiedsbrief in einem Bodybuilderforum angekündigt. Dann übertrug der 19-Jährige seinen Selbstmord mit einer Überdosis Tabletten live über das Streaming-Portal «Justin.tv».

Besonders erschreckend: Von den 185 Zuschauern, die die Tat mitverfolgten, verständigte keiner die Polizei. Einige User glaubten zuerst an eine Inszenierung und stachelten den jungen Mann sogar an: «Tu es endlich, tu der Welt einen Gefallen und hör auf, unsere Zeit mit deinem Selbstmitleid zu verschwenden», schrieben sie im Chat.

Erst nachdem Biggs sich über acht Stunden nicht mehr bewegt hatte, alarmierten die ersten User den Rettungsdienst. Als die Beamten den Mann ausfindig gemacht hatten und seine Wohnungstür aufbrachen, war es bereits zu spät. Und selbst dann, als die Sanitäter versuchten, Biggs wiederzubeleben, wollten einige nicht an einen Selbstmord glauben.

Nun prüft die zuständige Staatsanwaltschaft von Pembroke Pines, ob die User des Webportals wegen unterlassener Hilfeleistung oder wegen Beihilfe zum Selbstmord belangt werden können.

(kle)

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