Elefantiasis: Seltene Krankheit lässt Penis stetig wachsen

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ElefantiasisSeltene Krankheit lässt Penis stetig wachsen

Viele Männer wünschen sich ein grosses Gemächt, um bei Frauen zu punkten. Forence Owiti Opiyo nicht. Er möchte einen kleinen Penis.

Fee Riebeling
von
Fee Riebeling
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Der Kenianer Sorence Owiti Opiyo hat das, was sich viele Männer wünschen: einen grossen Penis. Allerdings ist der mittlerweile so riesig, dass er kein normales Leben mehr führen kann.

Der Kenianer Sorence Owiti Opiyo hat das, was sich viele Männer wünschen: einen grossen Penis. Allerdings ist der mittlerweile so riesig, dass er kein normales Leben mehr führen kann.

Buzz Kenya
Ursprünglich mit einem normal grossen Gemächt ausgestattet, wächst es seit nun zehn Jahren kontinuierlich weiter. Der Urologe Thomas Hermanns vom Universitätsspital Zürich vermutet, dass Opiyo unter einer speziellen Form des Lymphödems leidet, der sogenannten Elefantiasis.

Ursprünglich mit einem normal grossen Gemächt ausgestattet, wächst es seit nun zehn Jahren kontinuierlich weiter. Der Urologe Thomas Hermanns vom Universitätsspital Zürich vermutet, dass Opiyo unter einer speziellen Form des Lymphödems leidet, der sogenannten Elefantiasis.

Buzz Kenya

Forence Owiti Opiyo hat den wohl grössten Penis der Welt. Glücklich ist der 20-jährige Kenianer damit aber nicht. Denn Länge, Umfang und Gewicht seines Gemächts isolieren ihn seit Jahren. Er schmiss sogar die Schule, weil sich seine Mitschüler über ihn lustig machten. Mittlerweile kann er noch nicht einmal mehr kurze Hosen tragen.

Die Leidensgeschichte des jungen Mannes begann vor rund zehn Jahren. Damals bemerkte er zum ersten Mal, dass mit seinem Penis etwas nicht stimmte, wie «Buzz Kenya» berichtet: An seinem Glied hatte sich eine Beule gebildet, die nicht mehr aufhörte zu wachsen.

Elefantiasis am wahrscheinlichsten

Als sein Genital immer grösser wurde, wandte er sich an Ärzte. Doch auch die konnten die Wucherung des Penis nicht dauerhaft stoppen.

Während die von ihm konsultierten Mediziner laut Zeitungsbericht offenbar nicht wissen, woran Opiyo leidet, hat Urologe Thomas Hermanns vom Universitätsspital Zürich eine Vermutung: «Wahrscheinlich handelt es sich um eine spezielle Form des Lymphödems, die sogenannte Elefantiasis, die durch eine parasitäre Wurminfektion ausgelöst wurde.» Diese Erkrankung beschreibt die abnormale Vergrösserung eines Körperteils durch einen Lymphstau.

Durch Mücken infiziert

Es gibt zwar auch eine angeborene Form des Lymphödems (Elephantiasis congenita hereditaria), allerdings hält Hermanns im Falle von Opiyo eine Infektion mit parasitären Fadenwürmern (sog. Nematoden) für wahrscheinlicher. Nematoden kommen hauptsächlich in Asien, Indien, Teilen Lateinamerikas und den Pazifischen Inseln vor, aber auch in Afrika, wo Opiyo zuhause ist.

Übertragen werden die Parasiten durch Moskitos. Wenn sie zum Blutsaugen ansetzen, lassen sie Fadenwurm-Larven zurück. Diese setzen sich in den Lymphgefässen fest und verursachen eine Entzündung, die nach und nach die Lymphgefässe verstopfen. «Wie ein Staudamm stauen sie die Flüssigkeit darin, was schliesslich zum Anschwellen der Gliedmasse führt», erklärt Urologe Hermanns. Besonders häufig davon betroffen seien Beine, Arme «und bei Männern auch das Genital».

Kinderkriegen nicht ausgeschlossen

Lebensbedrohlich und ansteckend ist eine Infektion mit Nematoden nicht. Die Parasiten lassen sich zwar mit Medikamenten behandeln, oft ist jedoch der Schaden an den Lymphgefässen nicht mehr zu beheben. Nur wenn man die Erkrankung rechtzeitig erkennt und behandelt, lassen sich die sichtbaren Veränderungen eindämmen. Für den 20-jährigen Afrikaner ist es dafür aber wahrscheinlich zu spät: «Möglich wäre gegebenenfalls noch ein plastisch-chirurgischer Eingriff», so der Experte.

Dass Opiyos Glied wieder auf eine normale Grösse gebracht wird, ist wichtig, denn je mehr ein Körperteil anschwillt, desto grösser ist auch das Risiko für Komplikationen. Wunden und Entzündungen sind häufige Komplikationen, weil die Haut aufgrund der Schwellung unter Spannung steht. «Weil die Betroffenen sich für ihr Äusseres schämen und sich isolieren, treten oft auch schwere Depressionen auf», so Hermanns.

Im Fall von Forence Owiti Opiyo ist die Gefahr sogar noch grösser, weil er sich eine eigene Familie wünscht. Ausgeschlossen ist das laut dem Urologen nicht: «Es ist natürlich so, dass die Grösse die Funktionalität schon eingeschränkt. Damit dürfte normaler Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich sein», sagt Hermanns. «Aber so lange die Fertilität nicht betroffen ist, ist er theoretisch noch zeugungsfähig – wahrscheinlich jedoch nicht mehr auf natürlichem Weg.»

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