ZinsschraubeUS-Notenbank senkt Leitzins
Die US-Währungshüter gaben heute ihren Zinsentscheid bekannt. Die Märkte erwarteten bereits eine weitere Senkung – wegen Donald Trump.
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr gesenkt. Die Rate liegt damit nun zwischen 1,5 und 1,75 Prozent, wie die Federal Reserve am Mittwoch in Washington nach einer Sitzung ihres für die Zinspolitik zuständigen Ausschusses mitteilte. Mit den Zinssenkungen reagiert die Notenbank auf die Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums.
Die Zentralbank gehe von anhaltendem Wirtschaftswachstum aus, «aber es bestehen bei dieser Prognose weiter Unsicherheiten», hiess es mit Blick auf das global schwächere Wachstum. Der Inflationsdruck sei derzeit gering.
Die US-Wirtschaft befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr, doch die Warnsignale einer bevorstehenden Abkühlung mehren sich. Der Handelskrieg mit China lastet auf der US-Konjunktur, genauso wie dies geringere Investitionen der Privatwirtschaft und eine Flaute im verarbeitenden Gewerbe tun.
Spekulation über weitere Zinssenkungen
Die Fed bemüht sich mit ihrer Geldpolitik, das nunmehr seit einem Jahrzehnt anhaltende Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten. Die Notenbank hatte daher nach Jahren stagnierender oder steigender Zinsen im Juli die Kehrtwende eingeleitet.
Die jüngste Zinssenkung war allgemein erwartet worden, die Reaktion der Märkte dürfte sich daher in Grenzen halten. Mit Spannung erwarteten Investoren jedoch den weiteren Ausblick der Notenbanker: Wird die Fed zusätzliche Zinssenkungen andeuten? Oder wird die Zentralbank erst einmal eine abwartende Stellung einnehmen? Investoren erhofften sich mehr Klarheit von Notenbankchef Jerome Powell, der am Mittwoch vor die Presse treten wollte.
Volkswirtschaft wuchs um 1,9 Prozent
Der Leitzins, die sogenannte Federal Funds Rate, ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken über Nacht Geld leihen. Eine Senkung des Zinssatzes verbilligt Kredite, weswegen Firmen leichter investieren können und viele Bürger weniger für den Schuldendienst ausgeben müssen – sie haben so mehr Einkommen zur Verfügung.
Die US-Wirtschaft konnte ihr Wachstumstempo im Sommer dank eines robusten Privatkonsums in etwa halten. Die weltgrösste Volkswirtschaft wuchs im dritten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,9 Prozent, wie Zahlen vom Mittwoch zeigten. Das war nur geringfügig weniger als das Wachstum von 2,0 Prozent, das im zweiten Vierteljahr erzielt wurde.
Anders als in Europa werden Wachstumszahlen in den USA auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben damit an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Wachstumstempo ein Jahr lang anhielte. Die Wachstumszahlen aus den beiden grossen Wirtschaftsräumen sind daher nicht unmittelbar miteinander vergleichbar. (sda)
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