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Las VegasSerienmörder mit Puppe eine Falle gestellt

Nach dem Mord an zwei Obdachlosen hatte die Polizei von Las Vegas zunächst keinen Hinweis auf den Täter — dafür eine glänzende Idee.

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Shane Schindler (30) wurde von der Polizei in Las Vegas verhaftet, als er mit einem Hammer auf eine Puppe einschlug. Die Ermittler vermuten, dass er auf ähnliche Weise zuvor zwei Obdachlose getötet hat.

Shane Schindler (30) wurde von der Polizei in Las Vegas verhaftet, als er mit einem Hammer auf eine Puppe einschlug. Die Ermittler vermuten, dass er auf ähnliche Weise zuvor zwei Obdachlose getötet hat.

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Am 4. Januar 2017 wurde Daniel Aldape – Opfer Nummer 1 – tot aufgefunden, einen Monat später an nahezu gleicher Stelle David Dunn – Opfer Nummer 2. Die Polizei legte also eine Schaufensterpuppe – Nummer 3 – auf das Trottoir, deckte sie mit einer Decke ab – und wartete, bis Schindler zuschlug.

Am 4. Januar 2017 wurde Daniel Aldape – Opfer Nummer 1 – tot aufgefunden, einen Monat später an nahezu gleicher Stelle David Dunn – Opfer Nummer 2. Die Polizei legte also eine Schaufensterpuppe – Nummer 3 – auf das Trottoir, deckte sie mit einer Decke ab – und wartete, bis Schindler zuschlug.

Screenshot Las Vegas Review Journal
Die Leichen beider Opfer wiesen schwere Kopfverletzungen auf.

Die Leichen beider Opfer wiesen schwere Kopfverletzungen auf.

Screenshot ABC News

Die Polizei von Las Vegas hat mit einem einfachen, aber effektiven Trick einen mutmasslichen Mörder gefasst. Nachdem zwei obdachlose Männer in einem Vorort der Glücksspielmetropole im Schlaf mit einem Hammer erschlagen worden waren, tappten die Ermittler zunächst im Dunkeln. Eines Abends legten sie deswegen eine Schaufensterpuppe auf das Trottoir, deckten sie mit einer Decke zu — und warteten.

Wie die «Washington Post» berichtet, dauerte es nicht lange, bis sich ein Mann der Puppe näherte. Shane Schindler, 30 Jahre alt, holte einen Hammer aus seiner Tasche und schlug mit voller Wucht mehrmals auf den Kopf der Puppe ein. Im nächsten Moment klickten die Handschellen.

Zwei Opfer, dieselbe Vorgehensweise

Da gibt es nur ein Problem: Da es sich bei dem «Opfer» des Mannes um eine Puppe handelte, können die Behörden Schindler nicht des Mordes beschuldigen. Sie hoffen jetzt darauf, dass der mutmassliche Täter seine vorherigen Taten von sich aus gesteht.

Schindler soll bereits zweimal zugeschlagen haben. Am 4. Januar wurde Daniel Aldape (46) tot aufgefunden, einen Monat später an der fast gleichen Stelle David Dunn (60). Beiden Leiche wiesen schwere Kopfverletzungen auf. Die Polizei vermutet, dass es sich dabei um sogenannte «thrill kills» handelte: Morde an willkürlich ausgewählten Opfern, die den Täter in einen makabren Rausch versetzen.

Verdächtiger beteuert Unschuld

Während der ersten Einvernahme durch die Polizei gab Schindler zu, die Puppe attackiert zu haben. Er habe aber gewusst, dass es sich um eine Puppe handelte. Die Ermittler sind davon nicht überzeugt. «So wie die Puppe zugedeckt auf der Strasse lag, war es für ihn unmöglich zu erkennen, dass es sich nicht um einen Menschen handelte», sagt die Polizei.

Schindler sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Ein Richter legte eine Kaution von 50'000 Dollar fest. Die nächste Gerichtsanhörung erfolgt am 15. März.

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