Gegen LuzernDank Tor in der 95. Minute – Young Boys gewinnen in letzter Sekunde
Am Sonntagnachmittag empfing der FC Luzern die Young Boys. Zeitgleich trat Servette gegen Lugano an. Beide Vereinen kämpften um die Tabellenspitze – YB durfte sich am Ende freuen.

Beim FC Luzern rumort es – und das so richtig. Besitzer Bernhard Alpstaeg nahm in einem Interview kein Blatt vor den Mund und kritisierte die sportliche Führung des FCL massiv. «Ich bin mit der ganzen Führung nicht zufrieden. Ich muss sie alle kritisieren. Sie sind zu wenig demütig, zu wenig aktiv, zu wenig bescheiden. Sie müssen lernen, zu arbeiten», so der FCL-Mehrheitsaktionär gegenüber dem «Sonntagsblick». Seine Kritik richtete sich insbesondere an Sportchef Remo Meyer und Präsident Stefan Wolf.
Und mit diesem Knatsch im Hintergrund musste Luzern am späten Sonntagnachmittag gegen die Young Boys antreten. Die Berner wollten ihre Spitzenposition verteidigen – im Fernduell mit Servette. Die Genfer spielten auswärts gegen Lugano. Kurz vor 18.30 Uhr war dann klar: Bern bleibt auf Platz eins der Super League, Servette klassiert sich mit drei Punkten weniger dahinter. Dies, weil YB dank eines Treffers in der 95. Minute mit 2:1 gewann und Servette mit 0:1 verlor.
Wicky fehlt an der Seitenlinie
Bern und Luzern lieferten sich insbesondere in der ersten Hälfte ein Spektakel. Nach Toren von Elia (15.) und Schürpf (18.) stand es in der Swisspor Arena 1:1 zur Pause. Beide Mannschaften spielten mutig nach vorne und wagten viel. Luzern hatte aber am Ende der 45 Minuten auch Glück – und Goalie Marius Müller. So hielt der Deutsche gleich mehrfach mirakulös, der FCL musste sich bei ihm bedanken, dass man nicht das 1:2 kassierte. Auch war die Partie äusserst hitzig. Schiedsrichterin Staubli musste immer wieder eingreifen.
In der zweiten Halbzeit beruhigte sich die Partie, beide Teams schenkten sich nichts. Kurz vor Schluss hatte man das Gefühl, dass die Partie auf beide Seiten kippen konnte. Kurz vor Ende wurde es auch nochmals brenzlig, als die Luzern-Profis ein Handspiel monierten. Doch Staubli und der VAR reagierten nicht. Und in der 95. Minute kippte die Partie tatsächlich! Es war Nsame, der eine Benito-Flanke per Kopf und Mithilfe des Innenpfosten verwertete.
YB bleibt somit mit dem Chef-für-ein-Spiel Kadar (Wicky fehlte rotgesperrt) an der Tabellenspitze. Luzern liess sich zwar trotz des Krawall-Interviews von Alpstaeg lange nicht beirren, stand am Schluss aber mit leeren Händen da. FCL-Captain Jashari war nachher fassungslos. Er sagte gegenüber blue: «Ein Skandal!»
Servette verliert
Die Servette-Spieler schlichen derweil enttäuscht vom Platz. Für sie wäre mehr gegen Lugano möglich gewesen. Denn überzeugend spielte der Cup-Sieger überhaupt nicht. Doch die Genfer schafften es während der ganzen Partie nicht, richtig gefährlich vor das Tessiner Tor zu kommen. Und so vepasste das Geiger-Team, die Berner zu überholen und neuer Leader zu werden.
Stimmen zum Spiel findest du unten im Ticker.
Deine Meinung
Das war es!
Wir bedanken uns für euer Interesse.
Denis Simani (blue)
Es ist enttäuschend. Der Punkt wäre hochverdient gewesen. Die Qualität des YB-Stürmers kennt man, dann ist er leider reingefallen. Wir haben kaum Chancen zugelassen und stehen jetzt mit leeren Händen da.
Jashari im Gespräch (Blue)
Wenn man so ein Spiel zeigt und dann eine Niederlage kassiert, ist es extrem hart. Wir hatten genug Chancen für den Sieg. Haben sie leider vorne nicht gemacht. Wenn man ihnen halt Platz gibt, dann gibt es ein Tor. Man muss schauen, dass man bis zur letzten Sekunde dran ist. Ich glaube, wir konnten unser Spiel durchziehen. Es lag am Ende an Effizienz. Wir müssen genau so weitermachen.
Schluss, Aus!
Die Spiele sind vorbei!
Lugano schlägt Servette, YB gewinnt gegen Luzern.
TOOOOOR
95' Luzern – YB: In der letzten Minute des Spiels schiesst YB das 2:1! Mit dem Kopf macht es Joker Nsame.

Camara rettet
90+ Luzern – YB: Mit ganz viel Einsatz verhindert Camara den Einschlag! Der YB-Verteidiger wirft sich in den Ball.
Beinahe das 2:0
88' Lugano – Servette: Nach einer tollen Kombination verpasst es Haile-Selassie, das 2:0 zu erzielen.
Daprèla rettet die Führung
85' Lugano – Servette: Bilder sagen mehr als Worte.

Parade von Ballmoos
85' Luzern – YB: Der YB-Goalie muss eingreifen, tut das mit viel Klasse.
Hands?
84' Luzern – YB: Die Gastgeber protestieren. Levin Blum soll den Ball mit der Hand gespielt haben. Es war sicherlich eng, jedoch bleibt die Pfeife stumm.
Sabbatini vergibt
77' Lugano – YB: Das wäre die Entscheidung gewesen. Lugano-Captain Sabbatini schiesst den Ball aber aus dem Stadion statt ins Tor.

Doppelwechsel
75' Luzern – YB: Die Schlussviertelstunde hat begonnen. Trainer Kader wechselt mit Monteiro und Nsame gleich zwei Stürmer ein. Er will den Sieg in Luzern.
Saipi rettet
70' Lugano – Servette: Die Gäste aus der Westschweiz stochern den Ball beinahe ins Tor. Saipi ist jedoch bereit und hält die Kugel fest.
Fassnacht kommt rein
60' Luzern – YB: Jetzt kommt Christian Fassnacht in die Partie. Gelingt dem Nati-Star das entscheidende Goal?
Lugano führt weiter
56' Lugano – Servette: Im Tessin liefern sich beide Teams eine spannende Partie. Doch ein Treffer will keiner Mannschaft gelingen.
Luzern zaubert
52' Luzern – YB: Jetzt aber Luzern! Ja, was macht denn YB da? Die Berner schauen den Innerschweizern zu, wie diese sich munter durch die Reihen kombinieren. Doch Luzern schafft es nicht, das schöne Passspiel zu nutzen. So trifft am Ende der Kombination FCL-Captain Jashari den Ball nicht wunschgemäss.
Elia tänzelt Luzern-Burch aus
48' Luzern – YB: Luzern-Verteidiger Burch sieht da gar nicht gut aus. Im Zweikampf mit Elia agiert der Luzerner sehr unglücklich. So lag der YB-Stürmer bereits am Boden, doch dann stand er plötzlich wieder auf und tunnelte Burch. Die Flanke bleibt dann aber keinen Abnehmer.
Berner agieren mutig
47' Luzern – YB: Die Berner kommen mutig aus der Kabine zurück. Können sie diese Euphorie in Tore ummünzen? Wir werden es sehen.
Es geht weiter ...
… und wir sind gespannt, wie diese Partien ausgehen.
Es gibt den Pausentee
Auf beiden Plätzen haben die Schiedsrichter zur Pause gepfiffen. Servette muss sich definitiv steigern, wenn sie gegen Lugano das Spiel noch drehen wollen. Und YB muss die Chancen einfach besser nutzen, der FCL-Goalie Müller zeigt heute eine klasse Partie.