Charlie Hunnam«Sexsymbol? Das ist absurd»
Den Sado-Milliardär Christian Grey wollte er nicht spielen. Ein Frauenschwarm bleibt Charlie Hunnam aber trotzdem – auch als König Arthur.
- von
- C. Steiner
Du wirst oft als Sexsymbol bezeichnet. Stört dich das?
Es ist ein wenig absurd. Ich lebe mein Leben, gehe Lebensmittel einkaufen und kümmere mich um den gleichen Scheiss wie alle anderen. Das Wort Sexsymbol klingt für mich nach einem luxuriösen Lebensstil. Als würde man herumstolzieren und den ganzen Tag Champagner trinken. Aber es ist besser als die Alternative. Wer will schon als hässlicher Bastard bezeichnet werden?
Apropos Bastard: Stimmt es, dass du angeboten hast, die Konkurrenz zu vermöbeln, um die Rolle des Arthur zu bekommen?
Ja. Man muss für das, was man will, kämpfen. Manchmal wortwörtlich. Ich war sehr dünn, als ich für den Part vorsprach. Guy Ritchie wollte aber einen Arthur mit beeindruckender Statur. Ich sagte dann zu ihm: «Du kannst den Rest der Affen reinbringen und wir kämpfen. Und wer übrig bleibt, bekommt die Rolle.» Davon war er beeindruckt und engagierte mich.
Wie sieht es mit deinen inneren Kämpfen aus?
Im Leben versagen wir alle manchmal und erleben Enttäuschungen. Das kann schmerzhaft sein. Aber jeder kann alles erreichen, solange er einen robusten Glauben an sich selbst hat. Man muss wieder aufstehen, wenn man hinfällt.
Kennst du das also auch?
Ja sicher, das habe ich in meiner Karriere auch erlebt. Deswegen hat sich die Legende von Arthur über so lange Zeit gehalten: Wir können uns alle damit identifizieren.
Arthur ist sehr kampflustig. Du auch?
Ich war als Kind sehr scheu und am liebsten für mich. Aber ich wuchs in einer Gegend auf, in der Gewalt die Währung war. Das taffste Kind in unserer Schule war auch das beliebteste. Manchmal musste ich mich prügeln, aber ich war nicht gut darin. Ich habe einige Male ziemlich viel abbekommen.
Das musst du erklären.
Einmal geriet ich unfreiwillig in eine Schlägerei gegen sechs Jungen. Mein Auge war fast zwei Wochen lang so geschwollen, dass ich es nicht aufmachen konnte. Nach dieser Erfahrung habe ich beschlossen, dass ich nie mehr in dieser Position sein will.
Heutzutage ist es auch nicht so einfach, dich zu verprügeln.
Ich gehe dreimal die Woche ins Martial-Arts-Training, das gibt mir eine gesunde Beziehung zu meinem inneren Barbaren. Es fühlt sich gut an, in dieser kontrollierten Weise. Aber draussen habe ich kein Bedürfnis zu kämpfen.
«King Arthur: Legend of the Sword» läuft jetzt im Kino.
Bevor der sagenumwobene König Arthur (Charlie Hunman) zu seinem Schwert kam, zeigt ihn Regisseur Guy Ritchie als liebenswerten Tagedieb.