Basel: Sexueller Übergriff auf Primarschülerin auf Pausenplatz, drei Buben verdächtigt

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BaselSexueller Übergriff auf Primarschülerin auf Pausenplatz, drei Buben verdächtigt

Die Buben sollen das Mädchen auf dem Pausenhof in ein Spielhaus gelockt haben, wo es zum sexuellen Übergriff kam. Ob die Buben dafür strafrechtlich belangt werden können, ist fraglich.

von
Lukas Hausendorf
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In der Nähe des Pausenareals der Tagesschule Ackermätteli in Basel kam es am Donnerstag zu einem Sexualdelikt.

In der Nähe des Pausenareals der Tagesschule Ackermätteli in Basel kam es am Donnerstag zu einem Sexualdelikt.

Kanton BS/Sabine Schneeberger
Drei Buben sollen ein Mädchen in ein Häuschen – welches nicht auf dem Bild ist – gelockt haben, wo es zum Übergriff gekommen sein soll.

Drei Buben sollen ein Mädchen in ein Häuschen – welches nicht auf dem Bild ist – gelockt haben, wo es zum Übergriff gekommen sein soll.

Kanton BS/Sabine Schneeberger
Das Mädchen wurde noch am gleichen Tag von einer Sozialarbeiterin und seiner Mutter für weitere Abklärungen ins Universitäts-Kinderspital beider Basel begleitet.

Das Mädchen wurde noch am gleichen Tag von einer Sozialarbeiterin und seiner Mutter für weitere Abklärungen ins Universitäts-Kinderspital beider Basel begleitet.

Kanton BS/Sabine Schneeberger

Darum gehts

Bei der Basler Tagesschule Ackermätteli ist es am Donnerstag zu einem Sexualdelikt an einer Schülerin durch drei Schüler gekommen. Nach bisherigen Informationen, die 20 Minuten vorliegen, haben drei Buben eine zehnjährige Schülerin während der 10-Uhr-Pause in einen Hinterhalt gelockt, wo es dann zum Übergriff gekommen sein soll. Das Basler Erziehungsdepartement bestätigte dies auf Anfrage.

«Was genau passiert ist, wird jetzt abgeklärt. Wir haben sofort die Jugend- und Präventionspolizei informiert und sie beraten uns im weiteren Vorgehen», teilte Departementssprecher Simon Thiriet auf Anfrage mit. Es werde auch zu einer Anzeige kommen. Das betroffene Mädchen wurde noch am Donnerstag zusammen mit seiner Mutter und einer Sozialarbeiterin ins Universitäts-Kinderspital beider Basel für weitere Abklärungen begleitet.

Die  betroffenen Schüler gehen alle vorübergehend nicht zur Schule. Bis am Freitagmittag hatte die Jugendanwaltschaft nach Angaben der Medienstelle der Basler Staatsanwaltschaft noch keine Kenntnis vom Vorfall. Die betroffenen Eltern wurden sofort informiert, die übrigen bis am Freitagmittag.

Strafmündigkeit muss abgeklärt werden

Ob die Schüler strafrechtlich belangt werden können, steht indes infrage. Sie besuchen die Abteilung Spezialangebote am Schulstandort Ackermätteli für Kinder mit speziellen Bedürfnissen. Die tatverdächtigen Buben haben das zehnte Altersjahr zwar schon erreicht und wären strafmündig im Sinne des Jugendstrafrechts, allerdings muss davon ausgegangen werden, dass sie in ihrer emotionalen Entwicklung weniger weit entwickelt sind. Ob sie strafmündig seien, müsse im Einzelfall abgeklärt werden, meinte eine Fachperson. 

Die Buben wussten aber vermutlich, dass ihre Handlungen verboten waren. Gemäss unbestätigten Angaben hatten sie das Mädchen in ein Spielhaus auf dem Schulgelände gelockt. Einer der Schüler soll Schmiere gestanden haben, damit sich niemand nähert. 

Prävention gegen sexuelle Gewalt gehört in Basel-Stadt schon in der Primarstufe zum obligatorischen Unterrichtsprogramm. In der dritten Klasse gibt es zu diesem Thema bereits das erste Präventionsprogramm.

Bist du minderjährig und von sexualisierter Gewalt betroffen? Oder kennst du ein Kind, das sexualisierte Gewalt erlebt?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Kokon, Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Castagna, Beratungsstelle bei sexueller Gewalt im Kindes- und Jugendalter

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Bist du selbst pädophil und möchtest nicht straffällig werden? Hilfe erhältst du bei Forio und bei den UPK Basel.

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