Tod in FlorenzSexunfall oder Verbrechen?
Ashley Olsen trifft einen Senegalesen zum einvernehmlichen Sex, kurz danach ist sie tot. Die Autopsie ergibt, dass das Opfer zwei Schädelbrüche erlitt.
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Die Polizei von Florenz hat im Fall der US-Bürgerin Ashley Olsen (35) einen Tatverdächtigen festgenommen. Bilder einer Überwachungskamera, Zeugenaussagen und DNA-Spuren in der Wohnung des Opfers haben zum Senegalesen Cheik Diaw (27) geführt. Als die Polizei den Mann verhaftet, hat er sogar das Mobiltelefon der Toten bei sich – mit der eigenen SIM-Karte drin.
Der Verdächtige ist laut «Corriere della Sera» vor vier Monaten illegal nach Italien gekommen und wohnt bei seinem Bruder. Er gibt an, von Gelegenheitsarbeiten wie dem Verteilen von Flyern gelebt zu haben. Der Polizei war er bislang nicht bekannt.
Nach Streit mit Freund ging sie mit einem Fremden ins Bett
Opfer und Täter sollen sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag erstmals begegnet sein, erklärte Staatsanwalt Giuseppe Creazzo italienischen Medien. Die aus Summer Haven in Florida stammende Ashley Olsen lebte seit drei Jahren in Florenz und galt als aktives Mitglied der dortigen Kunstszene. Sie war ihrem Vater nach Italien gefolgt, der in der Stadt in der Toskana unterrichtet. Olsen war zwar in einer Beziehung mit dem Maler Federico Fiorentini (43), doch Tage vor dem Mord hatten sich die beiden verstritten.
Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten Diaw am frühen Freitagmorgen gemeinsam mit Olsen auf einer Strasse vor der Disco Montecarla im Zentrum von Florenz. Die Ermittlungen zeigen: Die beiden gingen zur Wohnung des Opfers, wo sie einvernehmlichen Sex hatten. Das belegen DNA-Spuren an einem Zigarettenstummel und unter den Fingernägeln des Opfers sowie ein Kondom.
«Ich wollte sie nicht töten»
Was danach geschah, ist noch Teil der Ermittlungen. «Ich wollte sie nicht töten. Sie fiel nach einem Streit», sagte Cheik Diaw laut dem Portal «Affaritaliani» bei der ersten Vernehmung durch die Polizei. Die Autopsie ergab jedoch, dass Olsen zwei Schädelbrüche erlitt, bevor sie mit einem Kabel oder einem Seil erwürgt wurde. Bereits die Schädelverletzung sei jedoch tödlich gewesen.
Der Senegalese und das Opfer hätten Alkohol getrunken und möglicherweise auch Drogen genommen, stellten die Forensiker fest. Nach dem Sex soll Olsen den Mann gebeten haben, zu gehen. «Ich bin kein Hund», soll er laut «Tgcom24» darauf geantwortet haben.
Die Abweisung dürfte Diaw nicht verkraftet haben, glauben die Ermittler. «Die Verletzungen beim Opfer zeigen, dass viel Gewalt im Spiel war. Sie widersprechen auch der ersten These eines Unfalls bei einem Sexspiel», so der Staatsanwalt. Dem 27-jährigen Tatverdächtigen wird jetzt besonders schwerer Totschlag vorgeworfen.