Ölbranche: Shell kauft BG für 67 Milliarden Franken

Aktualisiert

ÖlbrancheShell kauft BG für 67 Milliarden Franken

Der Energieriese Royal Dutch Shell übernimmt den britischen Gasproduzenten BG Group. Es ist die erste Megafusion in der Branche seit Jahren.

Ein Kunde an einer Shell-Tankstelle.

Ein Kunde an einer Shell-Tankstelle.

Der niederländische Mineralölkonzern Shell will den britischen Gasproduzenten BG übernehmen.

Beide Unternehmen teilten am Mittwoch mit, die Vorstände wollten dies ihren Aktionären empfehlen. Shell werde 64 Milliarden Euro zahlen. Aktionäre von BG sollten am künftigen Gemeinschaftsunternehmen 19 Prozent der Anteile halten.

«Unsere Branche wird durch mutige strategische Schritte geformt», sagte Shell-Chef Ben van Beurden. BG und Shell passten sehr gut zusammen. Die Übernahme wird Shell nach Firmenangaben einen Zuwachs seiner Öl- und Gasreserven von 25 Prozent bescheren. Die Produktionskapazität werde um ein Fünftel steigen und besonders die Position des Unternehmens in Australien und Brasilien stärken. Durch den Zusammenschluss würden jährlich finanzielle Vorteile von 2,3 Milliarden Euro erzielt, erklärte Shell.

Energiekonzerne müssen Kosten senken

BG-Chef Helge Lund sagte, die Spezialkenntnisse seiner Firma bei Tiefseebohrungen, Gasverflüssigung und Transport ergänzten sich hervorragend mit Shells Finanzkraft und dessen Stärken bei der Entwicklung.

Angesichts sinkender Ölpreise sehen sich Energieunternehmen gezwungen, ihre Kosten zu senken und effizienter zu arbeiten. Shell beschäftigt nach eigenen Angaben 94'000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 388 Milliarden Euro Umsatz sowie 13,6 Milliarden Euro Gewinn.

BG ist aus der Firma British Gas hervorgegangen, hatte 2014 rund 5200 Mitarbeiter, einen Umsatz von 17,8 Milliarden Euro und einen Gewinn von 3,7 Milliarden Euro. (sda)

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