Gampelen BE«Sie hat einfach instinktiv gehandelt und ging auf Konfrontation»
Am Mittwochnachmittag wurde in Gampelen ein Rasthof von zwei jungen Männern ausgeraubt. Der Tankstellenbetreiber erzählt gegenüber 20 Minuten, wie seine Mitarbeiterin den Dieben hinterher rannte.
- von
- Noah Gugler
Darum gehts:
In Gampelen wurde der Rasthof Platanenhof durch zwei unbekannte Personen ausgeraubt.
Die Kassiererin wurde mit einer rund 50 Zentimeter langen Machete bedroht.
Der Betreiber betont gegenüber 20 Minuten, wie tapfer seine Mitarbeiterin gehandelt habe.
Am Mittwochnachmittag wurde in Gampelen ein Rasthof ausgeraubt. Zwei unbekannte Täter bedrohten eine Angestellte mit einem gefährlichen Gegenstand und erbeuteten Bargeld, wie die Kantonspolizei Bern in einer Medienmitteilung schreibt.
Der 76-jährige Betreiber Jakob Aebi schildert die Situation am Telefon: Gegen 17 Uhr seien zwei junge Männer auf einem Elektrotöffli an den Rasthof Platanenhof gefahren. Sie seien abgestiegen und in den Verkaufsshop hineingegangen. «Der Verkaufsladen war den ganzen Tag über gut besucht gewesen», sagt Aebi.
«Die Beiden gingen auf die Kasse zu, schubsten das Plexiglas hinter die Kasse und stahlen dreist die gesamten Tageseinnahmen an der gerade offenen Kasse, während einer mit der Machete hantierte», sagt Aebi. Ein Täter trug einen Motorradhelm und der andere verdeckte sein Gesicht mit einem roten T-Shirt.
Mitarbeiterin wehrte sich
Die beiden Männer hätten mit einer 50 Zentimeter langen Machete die Herausgabe von Bargeld gefordert. Nachdem sie ihre Beute erhielten, ergriffen die sichtbar jungen Täter die Flucht in Richtung Ins. Trotz einer umgehend eingeleiteten Nachsuche hätten sie nicht angehalten werden können, berichtet die Kantonspolizei. «1900 Franken sind weg – einfach so weg», sagt der Betreiber hörbar aufgewühlt.
Der Betreiber betont im Interview mit 20 Minuten, wie tapfer seine Mitarbeiterin gehandelt habe. Sie habe einen Papierkorb nach den Räubern geworfen, sei ihnen zu Fuss bis zum Elektrotöffli nachgerannt und habe beinahe einen der Täter vom Fahrzeug gezogen. «Sie hat einfach instinktiv gehandelt und ging auf Konfrontation», so Aebi.
Daraufhin fuhr ein Kunde mit Beifahrer an die Tankstelle. Sie forderte diesen auf das flüchtende Fahrzeug zu verfolgen. «Das sind Räuber, verfolgen Sie die beiden», habe sie laut Aebi gesagt. Der Kunde nahm mit seinem Auto die Verfolgung in Richtung Ins auf und sein Beifahrer filmte die flüchtenden Täter. «Leider waren sie zu wendig und konnten entkommen», so Aebi.
Einbruchdiebstahl ein paar Tage zuvor
Schon am Montagabend sei es am Rasthof zu einem Einbruchsdiebstahl gekommen. Kurz nachdem alle Mitarbeitenden Feierabend machten, sei Alarm ausgelöst worden. «Mein Sohn befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Keller. Als er nachschaute, sah er, dass die Glastüre mit einem grossen Stein eingeworfen war. Überall lagen Glasscherben und es fehlten Alkohol und Zigaretten», sagt Aebi. Auf der Überwachungskamera sah er drei junge Männer «zwischen 16 und 20» mit zwei Elektrotöfflis.
Für Aebi im Nachhinein ein klarer Fall: «Am Mittwoch waren wahrscheinlich die selben Täter wieder hier. Ich habe das Fahrzeug wiedererkannt!» Aebi denkt, dass die Täterschaft in der Umgebung wohnt. «Die sind ganz bestimmt hier in der Region. So ein Elektrotöffli kann nicht von New York kommen.»
Für den Betreiber ist die ganze Situation momentan sehr belastend. «Ich bin ausgebildeter Landmaschinenmechaniker und habe unser Geschäft über Jahrzehnte aufgebaut. Die Kundschaft ist stets freundlich und zuvorkommend, man kennt sich. Meine beiden Söhne sind ebenfalls im Familienbetrieb tätig. Dass so etwas hier passiert, hätte ich nie gedacht.»
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