Enklave Melilla Sie wollen nach Europa – um jeden Preis
Über 200 Afrikaner versuchten von Marokko aus über einen meterhohen Zaun in die spanische Enklave Melilla zu gelangen. Rund die Hälfte hat es geschafft.
- von
- zum
Mehr als 200 Menschen haben am Dienstag in Nordafrika den Grenzzaun der spanischen Enklave Melilla gestürmt. 102 Personen sei es gelungen, die Grenze zu passieren, teilte das Innenministerium in Madrid mit. Etwa 40 weitere hätten stundenlang auf der sechs Meter hohen Grenzbefestigung gesessen. Ein Flüchtling sei mit Beinverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Die übrigen 101 Menschen seien in eine Aufnahmezentrum gekommen.
Tausende Afrikaner reisen jedes Jahr illegal nach Marokko und versuchen von dort aus, nach Melilla und Ceuta zu gelangen, den beiden Enklaven Spaniens in Nordafrika. In diesem Jahr haben das nach Ministeriumsangaben bei etwa 65 Massenübertritten ungefähr 2000 Menschen geschafft. Das eigentliche Ziel der Flüchtlinge ist jedoch Europa, wo sie sich ein besseres Leben erhoffen. (zum/sda)