Deutscher Gesundheitsminister: Frau wollte Karl Lauterbach entführen – Festnahme wegen Terrorverdacht

Aktualisiert

Deutscher GesundheitsministerFrau wollte Karl Lauterbach entführen – Festnahme wegen Terrorverdacht

Im Zusammenhang mit der mutmasslich geplanten Entführung des deutschen Gesundheitsministers Karl Lauterbach hat die Bundesanwaltschaft eine Frau wegen Terrorverdachts festnehmen lassen.

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Eine Gruppe aus der Reichsbürger-Szene wollte angeblich den deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach entführen. 

Eine Gruppe aus der Reichsbürger-Szene wollte angeblich den deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach entführen. 

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Als Corona-Experte war er in extremistischen Kreisen unbeliebt. Diese lehnen die Massnahmen des Staates zur Pandemiebekämpfung vehement ab. 

Als Corona-Experte war er in extremistischen Kreisen unbeliebt. Diese lehnen die Massnahmen des Staates zur Pandemiebekämpfung vehement ab. 

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Die Deutsche soll laut Behördenangaben zu einer Gruppierung der Reichsbürger-Szene gehört haben, die den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeiführen wollte. (Im Bild: Bundeskanzler Olaf Scholz)

Die Deutsche soll laut Behördenangaben zu einer Gruppierung der Reichsbürger-Szene gehört haben, die den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeiführen wollte. (Im Bild: Bundeskanzler Olaf Scholz)

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Darum gehts

Im April war eine staatsfeindliche Gruppierung aufgeflogen. Die Verhaftete habe eine übergeordnete Stellung im administrativen Teil  innegehabt, teilte die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mit. So machte die Deutsche der Mitteilung zufolge unter anderem Vorgaben, um die Pläne der Gruppierung voranzutreiben und zu koordinieren. Sie sei beim Besorgen von Waffen und Sprengstoff eingebunden gewesen und habe wiederholt eine rasche Umsetzung des Vorhabens eingefordert sowie konkrete Terminvorstellungen genannt. Mit potenziellen Vereinigungsmitgliedern soll sie Rekrutierungsgespräche geführt haben.

Beamte des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz und der sächsischen Polizei hätten die Beschuldigte am Donnerstag im Landkreis Mittelsachsen festgenommen und Räume durchsucht. Ein Haftrichter sollte später entscheiden, ob die Frau in Untersuchungshaft kommt.

Gruppierung wollte bürgerkriegsähnliche Zustände auslösen

Der Mitteilung zufolge gehört die Frau zur sogenannten Reichsbürger-Szene. Die Reichsbürger sprechen der Bundesrepublik Deutschland die Legitimität ab und behaupten, dass das Deutsche Reich (1871-1945) weiterexistiere. Vier mutmassliche Komplizen, allesamt Deutsche, waren am 13. April festgenommen worden. Knapp zwei Wochen später übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.

Die Gruppierung hatte es sich laut der Bundesanwaltschaft zum Ziel gesetzt, bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auszulösen und damit letztlich den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen.

Karl Lauterbach, ein Medizinprofessor und Epidemiologe, hatte sich schon vor seiner Ernennung zum Minister im Dezember 2021 als Corona-Experte einen Namen gemacht. Er wurde damit zur Hassfigur in extremistischen Kreisen, die die staatlichen Massnahmen zur Pandemiebekämpfung in Deutschland ablehnen.

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(DPA/jar)

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