Silberrücken zum Affen gemacht

Aktualisiert

Silberrücken zum Affen gemacht

Eigentlich wacht Obergorilla Kisoro (17) mit Argusaugen über seinen Harem. Doch als er einmal nicht hinschaute, krallte sich Weibchen.

von
Jonas Hoskyn

In einem Nebenzimmer des Affen­hauses vergnügte sich der damals 6-jährige Viatu heimlich mit der gleichaltrigen Wima. Das Ganze war für den gerade erst geschlechtsreif gewordenen Schwerenöter nicht ganz ungefährlich: Anspruch auf die Weibchen hat nämlich nur das Herdenoberhaupt, der Silberrücken Kisoro. Und dieser passt normalerweise gut auf seinen ­Harem auf. «Wenn der das bemerkt hätte, wäre er dazwischengegangen», sagt Tanja Dietrich vom Zoo Basel. An Silvester 2005 freute sich der Zolli über Nachwuchs. Doch eine aufmerksame Tierpflegerin hatte bereits damals den Verdacht, dass Töchterchen Chelewa ein Kuckuckskind sein könnte.

Ein Vaterschaftstest sorgte nun für Klarheit. Die Mutter wollte sich erst noch weigern, als die Pflegerin eine Haarprobe von Chelewa nehmen wollte. «Das Ganze ist kaum zu glauben», sagt Dietrich. «Der Bengel setzte sich einfach über alle geltenden Gorilla-­Regeln hinweg.» Doch da Kisoro davon nichts ahnt, bleibt der Hausfrieden ­gewahrt.

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