Simbabwe: Bush will Wahlergebnisse sehen
Die US-Regierung hat die Wahlkommission in Simbabwe zur unverzüglichen Veröffentlichung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl aufgefordert. Über eine Woche nach dem Urnengang liegt noch immer kein offizielles Ergebnis vor.
US-Präsident George W. Bush trete für eine sofortige Veröffentlichung der Resultate des Urnengangs vom 29. März ein, damit das simbabwische Volk entscheiden könne, «wie es weitergehen soll», sagte der Sprecher des Weissen Hauses, Tony Fratto, gesten in Washington. «Wir glauben, dass das simbabwische Volk die Möglichkeit freier und fairer Wahlen verdient.»
Zuvor hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die unverzügliche Veröffentlichung der Wahlergebnisse gefordert. Bei dem Urnengang hatte der langjährige Staatschef Robert Mugabe um eine sechste Amtszeit gekämpft.
Die Polizei nahm unterdessen sieben Behördenmitarbeiter wegen des Vorwurfs der Wahlfälschung zulasten von Mugabe fest. Bei einer Prüfung seien entsprechende Unregelmässigkeiten ans Tageslicht gelangt, die noch genauer untersucht würden, sagte ein Polizeisprecher.
Mugabe habe weniger Stimmen erhalten, als ihm zustünden. Die Festgenommenen hätten in vier Provinzen für die Wahlkommission Simbabwes gearbeitet und würden des Betruges beschuldigt. Mugabes Partei ZANU-PF hatte am Wochenende eine Neuauszählung der Stimmen gefordert.
Nach Auffassung der oppositionellen Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) hat ihr Kandidat Morgan Tsvangirai die Präsidentenwahl klar gewonnen. Nach Prognosen unabhängiger Wahlbeobachter und der Regierungspartei Zanu-PF liegt Tsvangirai zwar vor Mugabe, muss sich aber einer Stichwahl gegen den Autokraten stellen.
Kritiker sehen in der schleppenden Auszählung und Bekanntgabe der Stimmen einen Hinweis darauf, dass hinter den Kulissen manipuliert wird
(sda)