Chur: «Teil eines Rituals» – Frau (37) macht kuriose Entdeckung auf Spielplatz

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ChurSind da Drogen drin? Rätselhafte Stoffsäckli auf dem Spielplatz

In Chur fand eine 37-Jährige drei merkwürdige Stoffsäcke auf einem Spielplatz. Sie befürchtete, dass es sich dabei um Drogen handelt. In den sozialen Medien macht das Rätsel die Runde.  

Samira Bänziger
von
Samira Bänziger
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Eine 37-Jährige fand drei kuriose Stoffsäcke auf einem Spielplatz in Chur. 

Eine 37-Jährige fand drei kuriose Stoffsäcke auf einem Spielplatz in Chur. 

Privat
Die Churerin mied den Kontakt und verständigte die Polizei. Facebook-Userinnen und -User rätseln, was es mit dem Fund auf sich hat.

Die Churerin mied den Kontakt und verständigte die Polizei. Facebook-Userinnen und -User rätseln, was es mit dem Fund auf sich hat.

Privat

Darum gehts

  • Eine Churerin machte auf einem Spielplatz eine kuriose Entdeckung.

  • Da sie vermutete, dass Drogen im Spiel sind, verständigte sie die Polizei.

  • Bei den gefundenen Stoffsäcken soll es sich um eine Art Ritual handeln.

Lisa Mary aus Chur war am Mittwochnachmittag mit ihren Kindern wie gewohnt auf dem Spielplatz Fortuna unterwegs, da machte sie eine ungewöhnliche Entdeckung. Es lagen drei schwarze Stoffsäcke auf dem Boden, einer davon war geöffnet. «Ich frage mich, was das sein soll», schreibt sie auf Facebook. Der erste Gedanke der 37-Jährigen war: «Da sind bestimmt Drogen drin.» Vor allem mit Churs Vorgeschichte der offenen Drogenszene zeigte sich die 37-Jährige besorgt. 

«Haben nichts auf einem Spielplatz verloren»

Der Gedanke liess sie nicht los, weshalb sie die Stadtpolizei Chur verständigte. Die Polizei bestätigt den Einsatz auf Anfrage. «Es sind keine Betäubungsmittel», so Anton Rettich, Mediensprecher der Stadtpolizei Chur. Beim Fund handle es sich um herkömmliche Stoffsäcke. Diese wurden mit Salz gefüllt, ausserdem wurden vereinzelte Kerzen gefunden. «Wir wissen nicht, was der Ursprung ist», so Rettich. Die Säcke wurden von der Polizei eingesammelt und entsorgt.

«Ich bin froh, dass ich es gemeldet habe», so Lisa Mary. Auch die Bestätigung, dass es sich nicht um Drogen handle, ist für die Churerin eine grosse Erleichterung. Trotzdem findet sie: «Solche Sachen haben nichts auf einem Kinderspielplatz verloren.»

Teil eines Rituals

Die Leserin erzählt ausserdem, dass sie bereits vor einigen Monaten eine ähnliche Entdeckung machte. «Damals habe ich in einem Wohnquartier die gleichen gebundenen Säckli gefunden», sagt sie. Diese lagen ebenfalls unter einem Baum: «Der Unterschied war nur, dass noch Münzgelder daneben lagen.» Die 37-Jährige wurde online nicht schlau und machte folgend einen Aufruf auf Facebook. Es stellte sich heraus, dass weitere Einwohnerinnen und Einwohner von Chur den gleichen Fund machten.

So schreibt eine Userin: «Solche habe ich auch schon gefunden. Habe sie immer weggeschmissen.» Eine andere Userin kommentiert: «Gegenüber der Migros liegt auch etwas Ähnliches.» Des Rätsels Lösung scheint sich in den Kommentaren zu verbergen. Eine Churerin meint, dass die Säcke einen spirituellen Hintergrund haben und Teil eines Rituals sind. «Das Salz wird gebraucht, um Böses abzuwenden. In Ecuador machen wir das vor Geschäften», schreibt sie. 

Grösste offene Drogenszene der Schweiz

«Man ist sich gewohnt, dass man die Augen offen behalten muss», erzählt Lisa Mary weiter. «Vor allem mit kleinen Kindern und in Chur», fügt die 37-Jährige an. Auch ihr ist die Problematik der offenen Drogenszene geläufig, deshalb sei sie vor allem auf öffentlichen Plätzen wachsam. «Ich habe zum Glück noch nie Drogenutensilien gefunden», sagt Lisa Mary abschliessend.

Die Churer Drogenszene belastet die Bevölkerung bereits seit vielen Jahren. Es soll sich dabei um die grösste offene Drogenszene der Schweiz handeln. Bereits seit längerer Zeit verspricht der Stadtrat, an einer Lösung zu arbeiten. Betroffene müssen sich jedoch noch etwas gedulden. Ab diesem Winter soll ein Konsumraum eröffnet werden – dies würde Bewohnerinnen und Bewohner sowie Suchtbetroffene entlasten. 

Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Problem mit Suchtmitteln?

Hier findest du Hilfe:

Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen

Feel-ok, Informationen für Jugendliche

Infodrog, Information und Substanzwarnungen

Anonyme Alkoholiker, Tel. 0848 848 885

Stopsmoking.ch, Tel. 0848 000 181

Vergiftungsnotfälle, Tel. 145

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