Nachfolger für MoyesSir Alex Fergusons Suche beginnt von vorne
Von seinem Vorgänger bestimmt, trat David Moyes 2013 die Nachfolge von Sir Alex Ferguson bei Manchester United an. Das Vorhaben ging schief. Nun soll wiederum Ferguson helfen.
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Irgendwie grotesk: Vergangenen Frühling machte sich Sir Alex Ferguson für David Moyes als seinen Nachfolger bei Manchester United stark. Moyes, wie Ferguson Schotte, wurde sorgfältig ausgesucht und schien wie gemacht für den Job beim Traditionsklub. Nachdem der 50-Jährige von 2002 bis 2013 den FC Everton trainiert hatte, schien der Gang nach Manchester der einzig logische. Ein Jahr später ist alles vorbei. Moyes wie auch die Red Devils müssen von vorne beginnen. Auch Sir Alex Ferguson. Wie englische Medien schreiben, soll der 72-Jährige erneut damit beauftragt worden sein, einen Coach zu finden.
Im Gegensatz zu Moyes sind die Namen der diesjährigen Wunschkandidaten gross: Carlo Ancelotti (Real Madrid), Diego Simeone (Atlético Madrid) und Louis van Gaal (Holland). Ferguson soll Ancelotti als seinen Favoriten auserkoren haben, weil dieser sich mit dem englischen Fussball auskennt. Der Italiener stand zwischen 2009 und 2011 bei Chelsea an der Seitenlinie.
Da Ancelotti bei Real derzeit sicher im Sattel sitzt und zudem einen Vertrag bis 2016 besitzt, scheint ein Wechsel unwahrscheinlich. Gleiches gilt für Simeone, der seit 2011 bei Atlético amtet – und dies überaus erfolgreich. Bleibt also noch Van Gaal. Dieser fährt im Juni mit Holland zur WM. Gut möglich, dass der 62-Jährige danach wieder heiss auf einen Posten als Vereinscoach ist.
Klopp, Blanc und Guardiola geben einen Korb
Auch Laurent Blanc (Paris Saint-Germain), Jürgen Klopp (Dortmund) und Pep Guardiola (Bayern) wurden gehandelt, sie haben die Gerüchte in den letzten Tagen beziehungsweise Wochen jedoch öffentlich dementiert. «Manchester United ist ein grossartiger Klub und ich fühle mich den wunderbaren Fans nahe. Aber mein Versprechen gegenüber Borussia Dortmund und den Vereinsmitgliedern werde ich nicht brechen», lautete das Statement von Klopp.
Eine weitere Option ist eine interne Lösung. Einige Spieler sollen sich für Interims- und Spielertrainer Ryan Giggs ausgesprochen haben, doch die englischen Medien halten es für ausgeschlossen, dass die Klubleitung der 40-jährigen Integrationsfigur das Vertrauen schenken wird. Nach dem Moyes-Desaster scheint der Wunsch nach einem grossen Namen gross. Giggs wäre wohl nur dann ein ernsthaftes Thema, sollte sich Ferguson für seinen langjährigen Spieler starkmachen.
Moyes sauer?
Moyes soll sauer darüber sein, wie Manchester United mit seinem Rauswurf an die Öffentlichkeit ging. Gemäss «Mirror» soll er vom Klub darüber im Ungewissen gelassen worden sein – auch dann, als seine Entlassung im Internet längst als beschlossen galt. Das Vertrauen des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Ed Woodward schien ihm bis zum letzten Moment seiner 348-tägigen Amtszeit sicher. So arbeitete Moyes am Montag, am Tag seiner Entlassung, offenbar nichtsahnend an vier Sommertransfers, unter anderem an jenem von Bayerns Mittelfeldspieler Toni Kroos.