Online-Marktplatz: Siroop stolpert über eigene Werbe-Türvorleger

Aktualisiert

Online-MarktplatzSiroop stolpert über eigene Werbe-Türvorleger

Die definitive Version des Online-Marktplatzes Siroop geht heute Montag online. Die Werbeaktion dazu kam nicht überall gut an.

von
vb

Der Online-Händler Siroop hat ehrgeizige Ziele: Das Unternehmen will laut eigenen Angaben zum «beliebtesten und relevantesten» Internet-Marktplatz der Schweiz werden. Am Montag endet die Pilotphase, die «Version 1.0» geht nach einer mehrmonatigen Beta-Phase online.

Zu diesem Anlass macht Siroop ordentlich Werbung, unter anderem mit einer Guerilla-Marketingaktion in drei Schweizer Städten. In Basel, Bern und Zürich wurden am Sonntag jeweils 500 Fussteppiche vor lokalen Geschäften ausgelegt. Ziel waren Läden, die bereits auf dem Online-Marktplatz präsent sind. Aber auch vor Geschäften, die ihre Waren nicht auf Siroop verkaufen, wurden die Teppiche platziert.

«Das ist eine Frechheit»

Die Teppiche zierten Slogans wie «Wir sind mehr so der Beziehungstyp» oder «Nicht klopfen. Klicken». Letzterer sorgte für einigen Unmut. «Das ist eine Frechheit», schreibt etwa ein 20-Minuten-Leser-Reporter, «es kann doch nicht sein, dass ein Online-Shop Werbung vor Geschäften macht, die sowieso schon genug mit dem Frankenschock und dem Einkaufstourismus zu kämpfen haben.»

Siroop bietet lokalen Händlern ohne eigenen Webshop die Möglichkeit, sich auf dem Online-Marktplatz zu präsentieren. Für sie tritt die Plattform als Vermittlerin auf. Das sei offenbar teils noch nicht ganz verstanden worden, sagt Siroop-Marketingchef Christian Hauth zu 20 Minuten. Mit der Launch-Aktion habe man Händler aller Grössen darauf hinweisen wollen, dass sie auf Siroop willkommen seien. «Sollte die Aktion jemandem sauer aufgestossen sein, tut uns das leid», so Hauth – denn genau den kleinen Händlern wolle Siroop die Chance geben, ihren Kundenkreis auszuweiten.

Teppiche wieder eingesammelt

Diese Botschaft scheint nicht überall angekommen zu sein. Einige Ladenbesitzer und Anwohner in Basel haben sich offenbar so über die Fussteppich-Aktion geärgert, dass sie sie eingesammelt und woanders platziert haben. So wurden die Teppiche etwa am Gemsberg über Geländer gehängt oder auf dem Rümelinsplatz zu Haufen gestapelt.

Die Situation entschärfte sich allerdings am Abend wieder: Siroop liess die Teppiche allesamt wieder einsammeln.

Grosse Ambitionen

Der digitale Marktplatz Siroop ist ein Gemeinschaftsprojekt von Swisscom und Coop. Gewinne verspricht sich Siroop in Form von Kommissionen, die die Plattform bei jedem Verkauf von den Händlern kassiert. Derzeit sind rund 80 Händler auf Siroop präsent. «Unsere Ambition ist es, bis Ende 2016 unsere Händleranzahl zu verdreifachen», so Marketingchef Hauth.

Deine Meinung