Antonella (10) starb: Sizilianische Influencerin (48) soll auf Tiktok zu Suizid angestiftet haben

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Antonella (10) starbSizilianische Influencerin (48) soll auf Tiktok zu Suizid angestiftet haben

Die italienische Polizei ermittelt gegen eine 48-jährige Influencerin aus Syrakus. Sie soll auf der Videoplattform Tiktok zu Suizid angestiftet haben, so der Vorwurf. Zuvor war ein Kind bei der sogenannten «Blackout Challenge» gestorben.

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Die Ermittler wurden wegen eines Tiktok-Videos auf die 48-Jährige aufmerksam. 

Die Ermittler wurden wegen eines Tiktok-Videos auf die 48-Jährige aufmerksam.

 Screenshot Arma dei Carabinieri
Darauf ist die Frau aus der sizilianischen Provinz Syrakus mit einem Mann zu sehen. Sie umwickeln  ihre Gesichter samt Mund und Nase mit Klebeband, sodass sie nicht mehr atmen konnten. 

Darauf ist die Frau aus der sizilianischen Provinz Syrakus mit einem Mann zu sehen. Sie umwickeln ihre Gesichter samt Mund und Nase mit Klebeband, sodass sie nicht mehr atmen konnten.

 Screenshot Arma dei Carabinieri
Auf Computer und  Handy der Frau fanden sich zahlreiche andere «Mutproben», die sie geteilt hatte. 

Auf Computer und Handy der Frau fanden sich zahlreiche andere «Mutproben», die sie geteilt hatte.

 Screenshot Arma dei Carabinieri

Darum gehts

  • Gegen eine aus den sozialen Medien bekannte Frau aus Sizilien wird ermittelt.

  • Die 48-Jährige soll auf der Videoplattform Tiktok zum Suizid angestiftet haben.

  • Sie hatte mehrere Videos produziert, in denen es um lebensgefährliche «Mutproben» ging.

  • Die Frau habe so mutmasslich noch mehr Follower gewinnen wollen, so die Polizei.

  • Antonella (10) aus Palermo starb bei einer solchen «Blackout Challenge».

Einer 48-jährigen Influencerin aus der sizilianischen Provinz Syrakus wird vorgeworfen, auf der Videoplattform Tiktok zum Suizid anzustiften. Die Frau lud dort laut Polizei ein «äusserst gefährliches» Video einer sogenannten Blackout Challenge hoch: Die 48-Jährige und ein Mann umwickelten ihre Gesichter samt Mund und Nase mit Klebeband, sodass sie nicht mehr atmen konnten.

Auf Computer und Handy der Frau fanden sich zahlreiche andere «Mutproben», die sie geteilt hatte. Mit den aufsehenerregenden Videos habe die 48-Jährige, so vermutet die Polizei, über 730’000 Follower aller Altersgruppen gewonnen – eine Basis, die sie auch mit fragwürdigen Aufrufen habe weiter ausbauen wollen. Einer ihrer Posts lautete etwa: «Wenn ihr mich grüsst, schwöre ich, dass ich mich aus dem Fenster stürze.»

Antonella schnürte sich mit Gürtel die Luft ab

Die Videos und Posts seien ohne Einschränkungen für alle Nutzer sichtbar gewesen, auch für Kinder. Das habe junge Nutzer zu einer möglicherweise lebensgefährlichen Mutprobe verleiten können, zumal Tiktok bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt sei. Der Account der Influencerin wurde gesperrt.

Die Ermittlungen der Polizei gegen die Sizilianerin sorgen in Italien auch deswegen für Aufsehen, weil letzte Woche eine Zehnjährige aus Palermo bei einer Tiktok-«Blackout Challenge» erstickt war. Antonella hatte sich mit dem Handy dabei gefilmt, wie sie sich mit einem Bademantelgürtel die Luft abschnürte.

Das Mädchen wurde bewusstlos und starb kurz darauf im Krankenhaus – sein Gehirn hatte keinen Sauerstoff mehr erhalten. Die Polizei machte keine Angaben dazu, ob sich die Zehnjährige das Video der 48-Jährigen angesehen hatte.

Eigentlich Mindestalter von 13 Jahren

Anfangs Woche war in Bari ausserdem die Leiche eines Neunjährigen gefunden worden, der sich zu Hause erhängt hatte. Die Staatsanwaltschaft hat laut «La Republicca» Ermittlungen eröffnet, ob auch er sich Tiktok-»Mutproben» stellte.

Die italienische Datenschutzbehörde hatte als Reaktion auf den Tod der kleinen Antonella vorübergehend den Zugang zu Tiktok für Nutzer gesperrt, deren Alter nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist. Tiktok schreibt für seine Nutzer eigentlich ein Mindestalter von 13 Jahren vor.

Hast du oder jemand, den du kennst, Suizidgedanken? Oder hast du jemanden durch Suizid verloren?

Hier findest du Hilfe:

Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirche

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen

Pro Juventute, Tel. 147

Bist du oder jemand, den du kennst, von Cybercrime betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Meldestellen:

Polizei nach Kanton

Aufklärung:

(gux)

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