Strichkampf-AnalyseSkandal um Kloten und die Lachnummer SCB?
Mit dem heutigen Direktduell Ambri - Kloten wird die entscheidende Phase am Strich lanciert. Wer holt sich die letzten Playoff-Plätze?
- von
- Marcel Allemann
20 Minuten schlüsselt auf, was für und was gegen die beteiligten Clubs spricht.
6. Fribourg, 57 Punkte, noch 12 Spiele
Das spricht für Fribourg: Die aktuelle Tabellenlage. Gottéron steigt mit sechs Punkten Reserve in den Endkampf. Weiter hat Fribourg am letzten Wochenende mit zwei Siegen seinen freien Fall gestoppt, das gibt Moral.
Das spricht gegen Fribourg: Nach dem sensationellen Saisonstart (noch am 19. November war Fribourg Leader) wäre es ein Debakel, die Playoffs nicht zu erreichen. Das wissen auch die Spieler, entsprechend gross ist der Druck. Zudem muss die Mannschaft in den kommenden Wochen erst noch beweisen, dass sie das grosse Tief mit elf Niederlagen in Folge wirklich überwunden hat.
7. Lausanne, 53 Punkte, noch 12 Spiele
Das spricht für Lausanne: Das System. Immer wenn es darauf ankam, haben die Waadtländer in den letzten zwei Jahren den Beton gemischt und die entscheidenden Punkte für die Playoffs geholt. Zudem hat Lausanne zusammen mit Ambri am wenigsten Druck – das Verpassen der Top 8 wäre keine Katastrophe.
Das spricht gegen Lausanne: Lausanne hat die letzten drei Spiele verloren und ausgerechnet jetzt werden sie von einer Verletzungswelle erfasst. Das Kader ist im Kampf gegen die Strichkonkurrenz realistisch betrachtet nicht mehr konkurrenzfähig. Und dann wird auch noch auf einem Nebenschauplatz Energie verschleudert – der LHC bestreitet am 3. Februar den Cupfinal gegen die ZSC Lions. Fluch oder Segen?
8. Bern, 52 Punkte, noch 13 Spiele
Das spricht für Bern: Die Punkteausbeute bleibt zwar ungenügend, aber unter Lars Leuenberger spielt der SCB zumindest besser als unter Guy Boucher. Und viele Verletzte hin oder her – der SCB ist prinzipiell noch immer zu gut, um die Playoffs zu verpassen.
Das spricht gegen Bern: Auf keinem anderen Team lastet mehr Druck. Wenn der grosse SC Bern die Playoffs nicht schafft, ist er die Lachnummer der Nation. Zudem könnte der Ausfall von Kreativverteidiger Blum die berühmte eine Verletzung zu viel sein – seine Absenz schmerzt die Mutzen am meisten. Und mit Flattergoalie Stepanek besitzen die Berner auch noch den unkonstantesten aller fünf Strich-Goalies.
9. Ambri, 51 Punkte, noch 14 Spiele
Das spricht für Ambri: Ambri hat noch 14 Spiele vor sich (zwei mehr als Fribourg und Lausanne) und befindet sich unter dem neuen Trainer Hans Kossmann im Aufwind. Beeindruckend, wie sich das Team unter ihm entwickelt hat.
Das spricht gegen Ambri: Kann Ambri die hohe (Punkte-)Kadenz tatsächlich durchziehen? Im Prinzip ist das Kader - primär die Verteidigung – nicht gut genug für die Playoffs.
10. Kloten, 47 Punkte, noch 13 Spiele
Das spricht für Kloten: Das Restprogramm. Die Klotener dürfen noch dreimal gegen die SCL Tigers spielen, zweimal davon in den letzten beiden Runden. Hilft der Spielplan mit, die Klotener ganz zum Schluss noch über den Strich zu hieven?
Das spricht gegen Kloten: Die Flyers befinden sich seit dem verlorenen Playoff-Final 2014 in einer Negativspirale. Verpassen sie nun zum zweiten Mal in Folge die Playoffs, wäre dies ein neuer Tiefpunkt und angesichts des nicht billigen Kaders eigentlich ein Skandal. Sich unter diesen Voraussetzungen aus der ungemütlichen Lage zu befreien, wird daher sehr
anspruchsvoll.