Skate & Create
Gelangweilt vom Modediktat aus Amerika, haben sechs Zürcher Skater das Label Safari Clothing gegründet, um ihre eigene Mode zu entwerfen. Mit Erfolg.
Was macht man, wenn man die Schnauze voll davon hat, dass einem die Amis alles vormachen? Man gründet ein eigenes Klamottenlabel. So zumindest beginnt die Geschichte des Skateboardlabels Safari Clothing. Sechs Jungs aus Zürich, die mit ihren über zwanzig Jahren unter Skatern zu den älteren Herrschaften gehören, wollten das US-Diktat nicht länger hinnehmen. Vor drei Jahren beschlossen sie deshalb, eine eigene Kollektion zu lancieren, die sich auch optisch von der herkömmlichen Skatermode unterscheiden sollte: «Wir sind alle aus dem Alter raus, in dem wir jedem Trend hinterherrennen. Breite Baggy-Hosen sind passé, das tragen höchstens noch die ganz Jungen.»
Stattdessen setzt das Label auf figurbetontere Jeans und aussergewöhnliche Prints. «In der Skatermode sind ja vor allem Logoshirts sehr beliebt. Davon wollen wir uns abheben», erklärt Moritz Maurer (27), der zur Safari-Crew gehört. Und so zieren neben den üblichen Logos auch zahme Schafe, eine Vogelschar oder ein Feldstecher ihre schlicht geschnittenen Baumwollshirts. Sieht nett aus, zeigt aber auch, dass sich die Herren Skateboarder nicht allzu ernst nehmen – in ihre Mode fliesst augenmerklich auch ein Schuss Ironie mit ein. Nicht jedem wird das gefallen, aber mit Mainstream hat man bei Safari sowieso nichts am Hut: «Wir machen nur Mode, die uns auch selbst gefällt. Profit ist zweitrangig», so Maurer.
Schöner Idealismus, aber ganz so wollen wir es den Jungs nun auch nicht abnehmen – schliesslich ist ihr Label auf Erfolgskurs: Die Hosen, Jacken, Shirts und Accessoires von Safari-Clothing sind inzwischen in fast jedem Skateshop in der Schweiz zu finden. Und man denkt (ein wenig leiser) darüber nach, ob man nicht im Fernen Osten günstiger produzieren könnte. Das allerdings wäre ein echter Wermutstropfen.
Kerstin Netsch
Die Mode von Safari Clothing ist erhältlich bei No Way (Zürich), Boarders Point (Bern), Doo Dah (Basel).