Kilo-DebatteSkispringer schockt mit Mager-Foto
Dass Skispringer nicht zu den schwersten Sportlern zählen, ist klar. Dennoch irritiert, wie dünn sich der Tscheche Vojtech Stursa präsentiert.
- von
- heute.at
Skispringer kämpfen immer mit dem Gewicht. Jedes Kilo kostet Meter, weshalb die Athleten klein und drahtig sind. Doch wo liegt das Limit? Der Ski-Weltverband FIS versucht, mit dem Regelwerk der Magersucht vorzubeugen. Ein nun aufgetauchtes Foto sorgt aber für Diskussionen, ob die Massnahmen ausreichen.
Beim abgebildeten Skispringer handelt es sich um Vojtech Stursa. Zwar atmet der Tscheche auf dem Foto offenbar gerade aus, dennoch kann man seine Rippen zählen. Das Bild erinnert an den ehemaligen deutschen Skispringer Sven Hannawald, der mit seinem Körperbau einst eine Regel-Reform in Gang setzte.
Neue Regeln müssen her
Hannawald war jahrelang an der Grenze der Magersucht und beendete seine Karriere schliesslich, weil er die Belastungen nicht mehr aushielt. Der Weltverband führte 2004 eine Untergrenze des Body-Mass-Index (BMI) ein. Vereinfacht gesagt: Wer zu leicht ist, muss die Ski kürzen. Das kostet wieder Weite. Doch die Regeln wurden im Laufe der Zeit immer mehr verändert, nun soll es zu viele Schlupflöcher geben. Zudem ist der Effekt umstritten. Legende Jens Weissflog sagte in der «Welt»: «Es hat schon mit Einführung der BMI-Regel genügend Springer gegeben, die dennoch unter diesem BMI lagen.»
Nun will die FIS wieder Massnahmen ergreifen. Laut der dänischen Zeitung «Dagbladet» sollen demnächst Regel-Reformen präsentiert werden. Die Details sind noch offen. Weissflog verspricht sich keinen grossen Effekt: «Wir werden nie schwere Skispringer haben.»
Nach dem Sieg von Andreas Wellinger lässt der Kommentator seiner Freude freien Lauf.