Kommunikationsplattform: Slack will zum offenen Messenger werden – und krebst sofort zurück

Publiziert

KommunikationsplattformSlack will zum offenen Messenger werden – und krebst sofort zurück

Slack hat eine neue Funktion eingeführt, mit welcher man jegliche Personen kontaktieren kann – auch solche, die in einem anderen Unternehmen arbeiten. Dafür hagelte es sofort heftige Kritik.

Dominique Zeier
von
Dominique Zeier
1 / 6
Slack hat eine neue Funktion eingeführt. 

Slack hat eine neue Funktion eingeführt.

Unsplash
Sie heisst Slack Connect.

Sie heisst Slack Connect.

Unsplash
Damit können auch Personen ausserhalb des eigenen Unternehmens via Slack kontaktiert werden.

Damit können auch Personen ausserhalb des eigenen Unternehmens via Slack kontaktiert werden.

Unsplash

Darum gehts

  • Slack ist in vielen Betrieben die Kommunikationsplattform Nummer eins.

  • Am Mittwoch hat das Unternehmen ein neues Feature eingeführt.

  • So soll es neu möglich sein, Personen über Slack zu kontaktieren, die nicht im selben Unternehmen wie der Absender oder die Absenderin arbeiten.

  • Das hat für heftige Kritik gesorgt.

Die Chat-Plattform Slack ist für viele Unternehmen im letzten Jahr durch Homeoffice und Social Distancing zu einem der wichtigsten Kommunikationselemente überhaupt geworden. Diesen Aufschwung wollte das Unternehmen wohl nicht einfach an sich vorbeiziehen lassen. So hat Slack am Mittwoch eine grosse Neuerung angekündigt, laut welcher es Nutzerinnen und Nutzern künftig möglich sein sollte, Nachrichten an alle möglichen Personen zu verschicken, selbst wenn diese in einem anderen Unternehmen als der Absender oder die Absenderin arbeiten.

Konkret bedeutet dies, dass jede Person, die die E-Mail-Adresse einer anderen Person kennt, diese theoretisch über Slack kontaktieren kann. Denn mit dem neuen Feature, das Slack Connect genannt wird, sollte es möglich sein, eine E-Mail mit einer persönlichen Slack-Nachricht an alle möglichen Personen zu verschicken. Bis anhin konnte man nur Nachrichten an Kollegen oder Mitarbeiter aus demselben Unternehmen oder demselben Slack-Kanal verschicken. Doch schon wenige Stunden nach der Ankündigung dieses neuen Features machte sich heftige Kritik breit.

Besorgte Userinnen und User

«Wir haben wichtiges Feedback zu unserer neuen Funktion erhalten», erklärt der Chef für Communications and Policy von Slack, Jonathan Price, gegenüber CNN. So haben sich mehrere besorgte Userinnen und User beim Unternehmen gemeldet und angemerkt, dass es mit diesem neuen Feature unglaublich einfach sei, belästigende oder missbräuchliche Inhalte an alle möglichen Adressen zu verschicken.

So kann man beispielsweise belästigende E-Mails ganz einfach umgehen, indem man deren Absender blockiert. Die neue Slack-Funktion würde eine solche Blockade aber umgehen. Denn ist es auch einem blockierten Account möglich, eine Slack-Einladung zu verschicken und diese mit einer schriftlichen Nachricht zu versehen, die der Empfänger zu Gesicht bekommt. Dies liess Sicherheitsexperten und Nutzerinnen und Nutzer überall auf der Welt aufhorchen.

Keine privaten Nachrichten

Slack hat bereits auf die negativen Reaktionen zur neuen Funktion reagiert. So hat Price mitgeteilt: «Wir werden sofort erste Schritte einleiten, um diese Art von Missbrauch unseres neuen Features zu verhindern. Heute werden wir beispielsweise anpassen, dass man keine privaten Nachrichten mehr mit einer Slack-Einladung verschicken kann.»

An der grundlegenden Funktion, dass man via Slack auch mit Menschen ausserhalb des eigenen Unternehmens kommunizieren kann, falls diese die Einladung annehmen, soll sich aber nichts ändern. «Menschen kontaktieren immer wieder andere Personen, mit denen sie nicht direkt zusammen arbeiten», erklärt CEO Stewart Butterfield. «Wir wollen es für zwei Personen so einfach wie möglich machen, sich über Slack verbinden und austauschen zu können.»

Digital-Push

Wenn du den Digital-Push abonnierst, bist du über News und Gerüchte aus der Welt von Whatsapp, Snapchat, Instagram, Samsung, Apple und Co. informiert. Auch erhältst du Warnungen vor Viren, Trojanern, Phishing-Attacken und Ransomware als Erster. Weiter gibt es Tricks, um mehr aus deinen digitalen Geräten herauszuholen.

So gehts: Installiere die neuste Version der 20-Minuten-App. Tippe unten rechts auf «Cockpit», dann «Einstellungen» und schliesslich auf «Push-Mitteilungen». Beim Punkt «Themen» tippst du «Digital» an – et voilà!

Deine Meinung

0 Kommentare