NachfolgerEx-SNB-Chef soll als CS-Präsident im Rennen sein
Die Credit Suisse sucht einen Nachfolger ihres Präsidenten Urs Rohner. In der engeren Auswahl soll nun Philipp Hildebrand stehen.
- von
- Dominic Benz
Darum gehts
- Die Credit Suisse (CS) sucht einen Nachfolger für ihren Präsidenten Urs Rohner.
- Laut einem Medienbericht soll der ehemalige Chef der Schweizerischen Nationalbank in der engeren Auswahl stehen.
- Roche-Chef und CS-Verwaltungsrat Severin Schwan soll für die Nachfolgesuche zuständig sein.
Philipp Hildebrand ist laut einem Medienbericht im Gespräch als nächster Präsident der Credit Suisse (CS). Der ehemalige Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stehe auf einer Liste mit einer engeren Auswahl von Kandidaten, wie der Finanzblog «Inside Paradeplatz» unter Verweis auf einer gut informierten Quelle schreibt.
Zuständig für die Suche nach einem Nachfolger von Urs Rohner sei Roche-Chef Severin Schwan, der im Verwaltungsrat der Grossbank sitzt. Mit der Hilfe von Headhuntern halte Schwan im In- und Ausland Ausschau nach geeigneten Kandidaten.
Der jetzige CS-Präsident Urs Rohner ist seit 2009 im Verwaltungsrat und seit 2011 Präsident. Im nächsten Jahr wird Rohner nach dem Erreichen der maximalen Amtszeit von 12 Jahren seinen Posten räumen.
Rücktritt nach Skandal
Es ist nicht das erste Mal, dass der Name Hildebrand im Zusammenhang mit dem Posten als CS-Präsident genannt wird. Ähnliche Spekulationen tauchten auch 2018 auf.
Die CS will sich zu Hildebrand als möglichem Nachfolger von Rohner nicht äussern. Die Bank werde öffentlich informieren, sobald es einen Vorschlag an die Generalversammlung gebe, teilte die CS der Nachrichtenagentur AWP mit. Vorher kommentiere man grundsätzlich keine Marktgerüchte.
Hildebrand trat im Januar 2012 nach umstrittenen Devisentransaktionen seiner Frau als Präsident der SNB zurück. Noch im gleichen Jahr übernahm er den Posten des Vizepräsidenten beim weltweit grössten Vermögensverwalter Blackrock.
Rücktritt
Der Devisenskandal
Philipp Hildebrand stolperte als SNB-Präsident über einen Devisenskandal, der ihn letztlich 2012 das Amt kostete. Vorangegangen sind heikle Devisenkäufe seiner damaligen Frau Kashya im August 2011. Sie fanden kurz vor der Einführung der Euro-Untergrenze von 1.20 Franken am 6. September statt. Im Raum standen Vorwürfe, Kashya Hildebrand hätte die Käufe mit Insiderwissen ihres Mannes gewinnbringend getätigt. Philipp Hildebrand sagte später bei seiner Rücktrittsrede am 9. Januar 2012 in Bern, dass es ihm nicht möglich sei, «einen abschliessenden Beweis zu liefern, dass meine Frau ohne mein Wissen die Devisentrasaktionen am 15. August veranlasst hat». Für diese Aussage stehe er aber «mit meinem Ehrenwort ein».