WienSo entgingen 17 Jugendliche in der Terror-Nacht haarscharf dem Tod
Der Wiener Attentäter hat es gemäss neusten Erkenntnissen auch auf Kirchen abgesehen. Weil eine Gruppe Jugendlicher geistesgegenwärtig reagiert hatte, konnte Schlimmeres verhindert werden.
Darum gehts
17 Jugendliche hatten sich in der Wiener Terrornacht in einer Kirche versammelt.
Als sie die Schüsse hörten, verschlossen sie die Tür und löschten das Licht.
Sie blieben vom Attentäter unentdeckt.
Die neuesten Enthüllungen hinsichtlich der Terrornacht von Wien machen fassungslos. Wie am Freitag bekannt wurde, marschierte der IS-Attentäter zu Fuss in die Wiener Innenstadt – und wollte sich wohl auch Zutritt zu einer Kirche verschaffen. Michael Prüller, Sprecher der Erzdiözese Wien, führt im «Heute»-Gespräch aus: «An jenem Abend fand eine Gebetsstunde einer katholischen Jugendgruppe statt. 17 junge Erwachsene hatten sich dafür in der Ruprechtskirche versammelt.»
Ist es möglich, dass der Attentäter im Vorfeld von dieser Zusammenkunft wusste? «Nachdem im Vorfeld kaum jemand von diesem Treffen, das auch nicht regelmässig gibt, wusste, halte ich es für sehr, sehr unwahrscheinlich, dass der Täter Kenntnis davon hatte», so Prüller.
Sechs Stunden im Versteck
«Die Jugendlichen haben wie im Lehrbuch gehandelt», schildert Pressesprecher Michael Prüller. «Als sie Schüsse hörten, drehten sie sofort das Licht ab und versperrten die Eingangstüre.» Die Teenager, die mittlerweile von der Ermittlungsgruppe «2. November» einvernommen wurden, versteckten sich dann am Chor – für über sechs Stunden. «Erst, als die Polizei gegen 2.30 Uhr kam, verliessen die jungen Leute die Kirche wieder», so Prüller. Die Ohrenzeugen des Terrors hätten auf die Situation gefasst reagiert.
Der Terrorist wurde – wie berichtet – nur neun Minuten nach dem ersten Notruf vor der Ruprechtskirche – dem ältesten Gotteshaus der Stadt – von einem Cobra-Cop erschossen. Vor dem Hintergrund der neuesten Ermittlungserkenntnisse hat Innenminister Karl Nehammer (VP) umgehend die Bewachung der Kirchen und Synagogen in Österreich verstärkt.
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Hier findest du Hilfe:
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Onlineberatung für Frauen (BIF)
Onlineberatung für Männer
Onlineberatung für Jugendliche
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Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
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Dargebotene Hand, Tel. 143
Pro Juventute, Tel. 147