Fleisch-SkandalSo erkennen Sie falsch deklariertes Fleisch
Ein Fleischhändler soll über Jahre hinweg Fleisch falsch deklariert haben. 20 Minuten erklärt, ob und wie man falsch deklariertes Fleisch erkennen kann.
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Nach der Pferdelasagne folgt mit dem falsch deklarierten Fleisch der Firma Carna Grischa ein weiterer Fleisch-Skandal. Der Fleischverarbeiter soll Poulet aus Ungarn als Schweizer Fleisch deklariert, Pferdefleisch als Rindfleisch ausgegeben oder Gefrorenes als Frischwaren verkauft haben. Die betroffene Firma hat inzwischen zugegeben, dass ein Teil der Vorwürfe zutrifft. Das genaue Ausmass des Falls ist aber noch nicht bekannt. 20 Minuten erklärt, ob und wie falsch deklariertes Fleisch erkennt werden kann.
Gibt es für die Konsumenten eine Möglichkeit, ungarisches von Schweizer Poulet unterscheiden?
Das ist für den Laien kaum möglich. Hanspeter Stücheli, Leiter der Personalrestaurants von Tamedia, zu der auch 20 Minuten gehört, erklärt: «Auch für Experten ist das eigentlich nicht möglich. Man muss seinen Partnern vertrauen, dass diese alles korrekt deklarieren.»
Wie kann man Pferdefleisch von Rindfleisch unterscheiden?
Dies ist je nach Stück Fleisch unterschiedlich schwierig. «Ein Rinds-Entrecôte beispielsweise hat eine markantere Fettschicht als jenes vom Pferd», erkärt Stücheli. Pferdefleisch habe im allgemeinen weniger Fett. Zudem sei es dunkler und in der Konsistenz etwas feiner als Rindfleisch. «Wird aber Gehacktem oder Geschnetzeltem ein gewisser Anteil Pferdefleisch beigemischt, ist es eigentlich nicht möglich, dies ohne grossen Aufwand herauszufinden», betont Stücheli.
Wie kann man falsch datiertes Fleisch erkennen?
Auch das ist für Laien sehr schwierig. Laut Stücheli sei es eventuell möglich anhand des Fleischsafts zu erkennen, ob das Fleisch frisch oder aufgetaut ist. «Aufgetautes Fleisch verfügt tendenziell über mehr Fleischsaft.»
Die falsch deklarierte Ware von Carna Grischa ist vor allem in Kantinen und Restaurants geliefert worden. Und ist das Fleisch erst mal zubereitet, ist es für die Konsumenten noch schwieriger zu erkennen, ob es wirklich das ist, wofür man es hält. Wer nicht ganz auf Fleisch verzichten will, dem bleibt wenig anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass in der Lieferkette alles mit rechten Dingen zu und her gegangen ist.