Abgeschobene Dana (11)«So etwas darf nie wieder geschehen»
Die Luzerner Regierung kommt unter Druck, nachdem eine Mutter und ihre Tochter Dana nach Belgien abgeschoben wurden: Es werden Unterschriften für ein Protestschreiben gesammelt.
- von
- mme
Ein Jahr lang waren Dana (11) und ihr Mami in Obhut der Katholischen Kirche Luzern: Diese gewährten ihnen Kirchenasyl, um zu verhindern, dass sie ins Ausland abgeschoben werden. Dies könne man dem traumatisierten Kind nicht erneut zumuten, argumentierte die Kirche. Dana ging in Luzern zur Schule.
Dennoch wurden die beiden nun nach Belgien abgeschoben. Die Kritik daran wächst: Nachdem ein grüner Kantonsrat kritische Fragen in einem Vorstoss an die Regierung richtet, sammeln nun Vertreter der katholischen Kirche sowie Sympathisierende unter dem Namen «IG Kirchenasyl» Unterschriften für ein Protestschreiben. Die Petition wird der Regierung am nächsten Mittwoch überreicht.
«Eine Härte, die ihresgleichen sucht»
«Wir sind fassungslos und empört über die gewaltsame Ausschaffung der Tochter und ihrer Mutter nach Belgien. Wir protestieren gegen das unverhältnismässige Vorgehen und sind sehr enttäuscht, dass die Luzerner Regierung mit einer Härte – die ihresgleichen sucht – gegen die Familie vorgegangen ist», schreibt die IG. Man erwarte nun eine Erklärung der Luzerner Regierung.
Die Petitionäre fordern von der Regierung «Gerechtigkeit und ein menschenwürdiges Handeln, welches vor allem das Kindeswohl in den Mittelpunkt setzt. Kein Kind ist illegal. So etwas darf in unserem Kanton nie wieder geschehen.»
Basler Regierung widersetzte sich dem Bund
Das Amt für Migration hatte bereits früher erklärt, man habe nur Entscheide des Staatssekretariat für Migration (SEM) umgesetzt. Das es auch anders geht, hat die Basler Regierung gezeigt: Sie hat sich im Sommer einem solchen Gerichtsurteil widersetzt und wurde dafür vom Bundesrat kritisiert. Auf eine Ausschaffung wurde dennoch verzichtet.