Dominic Deville: So geht es für den Satiriker nach dem SRF weiter

Publiziert

Letzte FolgeSo geht es für Dominic Deville nach seinem TV-Aus weiter

Was für Dominic Deville folgt, ist ungewiss – doch er freut sich darauf. An Ideen und Angeboten mangelt es dem Satiriker nicht. Und wie steht es um seine TV-Nachfolge?

1 / 10
Das Auswahlverfahren für das Nachfolge-Format von «Deville» hat in der Schweizer Comedy-Szene viel Kritik ausgelöst.

Das Auswahlverfahren für das Nachfolge-Format von «Deville» hat in der Schweizer Comedy-Szene viel Kritik ausgelöst.

SRF
So etwa von der Comedy-Grösse Patti Basler.

So etwa von der Comedy-Grösse Patti Basler.

Tibor Nad
Gemeinsam mit der Slam-Poetin Lara Stoll hat sie nun einen offenen Brief ans SRF geschrieben.

Gemeinsam mit der Slam-Poetin Lara Stoll hat sie nun einen offenen Brief ans SRF geschrieben.

Madeleine Schoder/Tamedia

Darum gehts

  • 153 Sendungen der Satiresendung «Deville» liefen bei SRF über den Sender. Am Pfingstmontag steht Host Dominic Deville ein letztes Mal vor der Kamera.

  • Wie es für ihn weitergeht, ist noch unklar. Doch er sei mit dem Entscheid weiterhin zufrieden.

  • Die Nachfolge des 48-Jährigen steht fest, nur will man im Leutschenbach noch nichts kommentieren.

Nach sieben Jahren, über 150 Sendungen und unzähligen pointierten Witzen ist Schluss – am Pfingstmontag flimmert die letzte Ausgabe der SRF Late-Night-Show «Deville» über die heimischen Bildschirme. Der Gedanke an den finalen Gang ins TV-Studio löst bei Dominic Deville noch «kein ‹spezielles› Gefühl» aus, wie er gegenüber 20 Minuten verrät. Sein Geist rotiere wie gewohnt auf Hochtouren, der Körper sei angespannt und die Freude auf die Aufzeichnung gross.

Wie der Sender in einer Mitteilung verkündet, wird die Abschluss-Sendung mit 45 Minuten länger ausfallen als gewohnt. Die Zeit will genutzt sein: «Wir werden meine restlichen Autogrammkarten festlich durch den Schredder schicken, mit Ananas um uns schmeissen und es endlich dem Ombudsmann heimzahlen», verspricht der 48-Jährige und ergänzt: «Für meine Hater wird es also nochmals ein ganz harter Abend. Alle anderen jedoch bekommen die volle Dröhnung Deville!» Als Highlight werden zudem Kolleginnen und Kollegen aus der Comedyszene, die in den vergangenen Jahren mit ihm auf der Bühne standen, nochmals zusammenkommen.

Hast du «Deville» geschaut?

Wie es für den Satiriker beruflich weitergeht, ist noch ungewiss. «Die nähere Zukunft ist leer und rein wie ein Blatt Papier und das finde ich gerade wunderbar», so Deville. An Optionen und Ideen scheint es allerdings nicht zu mangeln: «Irgendwo in der Ferne wartet ein neues Bühnenprogramm auf mich, aber das hat noch Zeit. Und dazwischen gilt es, das eine oder andere Angebot zu prüfen. Wir werden sehen.» Ob er mit sich und seinem Entscheid, dem SRF den Rücken zu kehren, weiterhin im Reinen ist? «‹Im Reinen mit sich› ist man als Fernsehmensch und Bühnenkünstler nie. Aber keine Angst: Mit Selbstzweifeln können wir dafür spitzenmässig umgehen. Tatsächlich aber gebe ich nur eine erfolgreiche Fernsehshow ab und bin nicht etwa den Grünliberalen beigetreten. Von daher: Alles bestens», meint er mit einem Augenzwinkern.

Skandal um Nachfolge von «Deville»

Wie es mit dem Sendeplatz in Zukunft weitergeht, ist, wie 20 Minuten aus Produktionskreisen in Erfahrung bringen konnte, im Leutschenbach bereits seit längerem beschlossene Sache. Offiziell heisst es auf Anfrage aber lediglich, dass «zu gegebener Zeit über die Nachfolge informiert» werde. Dass man sich mit der Kommunikation schwertut, ist wenig überraschend. Das SRF musste sich in den letzten Monaten harscher Kritik und Sexismusvorwürfen stellen. Grund dafür: Für die Besetzung der neuen Show wurden nur Männer in Betracht gezogen. Konkret fielen die Namen Stefan Büsser, Patrick Karpiczenko und Gabriel Vetter.

Was folgte, waren ein offener Brief von Schweizer Comediennes, eine Krisensitzung beim Sender und schliesslich ein fragwürdiges Statement. Quintessenz: Die Entscheidung basiere auf der fachlichen Einschätzung durch SRF und zwei Studien «bei an Comedy und Satire interessierten Personen». Doch die Ergebnisse wollen die Verantwortlichen partout nicht herausgeben – mit der Begründung, es handle sich um interne Dokumente, die «personenbezogene Daten» enthielten.

Dominic Deville hält sich mit weiteren Kommentaren zurück

«Ich habe mich bereits genügend geäussert», meint Dominic Deville auf die Umstände angesprochen. In einem früheren Statement gegenüber «Zentralplus» zeigte er sich entrüstet: «Drei Männer und keine Frau – so etwas darf SRF im Jahr 2023 nicht mehr passieren. Ich finde das höchst bedenklich.» Weiter führte er aus: «Ich finde es gut, dass die Frauen laut werden und sich so klar und deutlich äussern.»  

Keine News mehr verpassen

Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.

Deine Meinung

56 Kommentare