Anpassung gefordertSo hoch sollen die Bussen für Velofahrer werden
Ein Rotlicht zu missachten kostet Autofahrer 250 Franken – Velofahrer zahlen nur knapp einen Viertel so viel. Nun sagen 70 Nationalräte den lockeren Velobussen den Kampf an.
Velofahrer foutieren sich oft um bestehende Verkehrsregeln. In einer Studie der Axa-Winterthur geben 80 Prozent der Befragten an, teils auf dem Trottoir zu fahren. Rund die Hälfte setzt sich unter Alkoholeinfluss aufs Fahrrad.
Solches Fehlverhalten schlägt sich in der Statistik nieder: 2016 wurden auf Schweizer Strassen 854 Velofahrende schwer verletzt, 24 starben. Oft sind die Velofahrer selbst die Unfallverursacher.
Bussen seit 1996 nicht angepasst
Gerade ältere Menschen würden oft Opfer von Velorowdys, sagt FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann im «Tages-Anzeiger». Um diese abzuschrecken, möchte er die Bussen für Radfahrer erhöhen.
Die Missachtung eines Rotlichts kostet einen Autofahrer 250 Franken, Velofahrer zahlen nur 60 Franken. Letztmals wurden laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) die Bussen für Radfahrer im Jahre 1996 angepasst.
Gleichbehandlung der Verkehrsteilnehmer
Über 70 Nationalräte aus FDP, SVP und CVP unterzeichneten Portmanns parlamentarischen Vorstoss, der die Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer bei Verletzung der Verkehrsregeln fordert. Die Bussen für Velo- und Autofahrer sollen also gleich hoch werden (siehe Bildstrecke). Die grosse Kammer behandelt das Geschäft voraussichtlich diesen Donnerstag.
Pro-Velo-Präsident Matthias Aebischer hat kein Verständnis für diesen Vorstoss. Das Problem sei vielmehr, dass Radfahrer insbesondere in den Städten zu wenig für sie ausgeschilderten Platz im Strassenverkehr hätten. Zudem gebe es unter allen Verkehrsteilnehmern Rowdys.
Übernommen von Tages Anzeiger, bearbeitet von 20 Minuten (20 Minuten)