Salz, Eis, KiesSo kommt Ihr Hund sicher durch den Winter
So mancher Hund freut sich über das Schneetreiben im Winter. Doch passt der Halter nicht auf, kann das Tier ernste Verletzungen davontragen.
- von
- V.Fehlmann
Unberührte Schneeflächen scheinen gewisse Hunde magisch anzuziehen. Für etliche Vierbeiner ist es Freude pur, im weissen Gestöber herumzutollen. Doch der Schnee hat für Hunde auch Schattenseiten. Werden sie auf gesalzenen Wegen Gassi geführt, kann das ernste Folgen haben. Denn das Wintersalz entzieht dem Hornbelag und den Ballen an den Pfoten Feuchtigkeit, wie Julika Fitzi, Leiterin der Fachstelle Tierversuche, Gentechnologie und Hunde vom Schweizer Tierschutz STS, erklärt. «Das kann so weit gehen, dass die Haut aufreisst und zu brennen beginnt. Werden die Hunde dann weiterhin auf salzgestreuten Wegen ausgeführt, können die Verletzungen kaum abheilen.»
Laut Fitzi gibt es durchaus Möglichkeiten, solchen Verletzungen vorzubeugen. Hundeschuhe seien zwar eine solche Option, allerdings seien sie nur bei jenen Tieren angebracht, die sich bereits daran gewöhnt haben. Bei vielen Vierbeinern seien sie eher problematisch, da ihnen das Gefühl von Schuhen an den Pfoten fremd ist.
Pfoten kann man abhärten
Wird auf privaten Arealen gesalzen, rät Fitzi, das Gespräch mit dem Hausmeister zu suchen. «Dieser kann die Hundebesitzer mit einer Notiz informieren, wo gesalzen wird.» Mit etwas Kooperation könne man auch einen salzfreien Weg festlegen, den die Hundehalter benutzen können. Ansonsten rät Fitzi: «Gesalzene Wege sollten gemieden werden.» Gehe das nicht, müsse man sich fragen, ob der übliche Spazierweg das richtige Pflaster für einen Hund sei. «Am Stadtrand oder in Parks wird ja in der Regel nicht gesalzen.»
Hunde können jedoch auch auf den Winter vorbereitet werden. «Ausgiebige Spaziergänge auf unterschiedlichem Untergrund härten die Pfoten ab. Werden Schosshunde hingegen oft herumgetragen und haben selten Bodenkontakt, kann das im Winter schneller zu Problemen führen.»
Vaseline statt Feuchtigkeitscreme
Doch selbst ein Hund, der im Laufe des Jahres auf den Winter vorbereitet wurde, dürfte nach zwei Stunden auf gesalzenen Wegen Mühe bekommen, sagt Fitzi. Alternativen können ebenso ungesund sein. Denn: Kies kann den Tieren ebenso Schmerzen bereiten, auch wenn dies seltener vorkomme als bei Wintersalz, sagt Fitzi. «Aber auch auf Kies können Hunde nicht ewig unbeschwert laufen.»
Eine weitere Gefahr bergen vereiste Wege. Das Eis könne mitunter rauh sein und die Haut an den Ballen aufreiben. Fitzis Tipp für den Winterspaziergang: «Die Pfoten vor dem Spaziergang mit Vaseline oder Hirschtalg einreiben.» Werde darauf geachtet, dass die Hunde das Fett nicht abschlecken, könne dies Verletzungen und Rissen vorbeugen. Feuchtigkeitscreme sei hingegen weniger geeignet: «Hunde mögen keine parfümierten Salben, deshalb würden sie es wohl in den meisten Fällen wegschlecken.»