Zentralschweiz: So prekär ist aktuell die Lage in den Skigebieten

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Zu warm und zu nassUnd wo ist der Schnee? So traurig sieht es gerade in den Skigebieten aus

Erst gabs viel Schnee, doch ausgerechnet auf die Festtage hin schmolz er in vielen Skigebieten schon wieder dahin. Bilder aus Zentralschweizer Skiregionen zeigen reihenweise grüne Berghänge und stillstehende Lifte.

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So sieht es derzeit auf dem Fronalpstock (1922 m) im Skigebiet Stoos aus.

So sieht es derzeit auf dem Fronalpstock (1922 m) im Skigebiet Stoos aus.

Stoos.ch
Die Bahnen sind teilweise in Betrieb, die Pisten auch. Dennoch gibt es viele grüne Stellen an den Pistenrändern.

Die Bahnen sind teilweise in Betrieb, die Pisten auch. Dennoch gibt es viele grüne Stellen an den Pistenrändern.

Stoos.ch
Grün ist es auch im Skigebiet Sattel-Hochstuckli. Keine Piste ist befahrbar, kein Lift ist in Betrieb. Einzig die Drehgondelbahn bringt die Gäste auf den Mostelberg.

Grün ist es auch im Skigebiet Sattel-Hochstuckli. Keine Piste ist befahrbar, kein Lift ist in Betrieb. Einzig die Drehgondelbahn bringt die Gäste auf den Mostelberg.

Sattel-hochstuckli.ch

Darum gehts

  • Der Start in die Skisaison war vielversprechend, doch ausgerechnet über die Weihnachtstage wurde es mild und nass.

  • Vielen Zentralschweizer Skigebieten macht das zu schaffen. Oft sind nur wenige Lifte und Pisten geöffnet, an einigen Orten müssen sie allerdings komplett auf den Betrieb verzichten.

  • Die Neuschneeprognosen von Meteo Swiss dürften zudem nicht zu grossen Freudensprüngen führen.

«Wir hatten einen sehr guten Saisonstart bis Mitte Dezember», sagt Sandro Widmer, Sprecher der Stoosbahnen in Schwyz. «Nun haben wir die Herausforderung, wie andere Gebiete auch, dass es geregnet hat und zu warm ist.» Ein Grundangebot gebe es dennoch. Die Skilifte im Dorf Stoos sind in Betrieb. So auch die obere Sektion am Fronalpstock. Der Klingenstock (1935 Meter) und auch der Fronalpstock (1922 Meter) sind für Fussgänger und Aussichtsfreunde geöffnet. Seit dem 16. Dezember hat es nun nicht mehr geschneit. Die Decke ist dünn geworden: Auf dem Stoos sind es gerade noch zehn Zentimeter, auf dem Fronalpstock immerhin 30 Zentimeter.

Nur ein paar Kilometer weiter nördlich sieht es noch prekärer aus. In der Mythenregion (Rotenflue 1571 Meter) laufen derzeit nur Gondelbahnen. Sämtliche Skilifte, Pisten und Schlittelwege sind geschlossen. Auch im Skigebiet Sattel-Hochstuckli (1485 Meter) sind keine Pisten befahrbar. Einzig die Drehgondelbahn bringt die Gäste auf den Mostelberg. Auch das Luzerner Skigebiet Sörenberg (1165 und 2350 Meter) leidet: «Es betrifft uns sehr stark», sagt René Koller, Direktor der Bergbahnen Sörenberg. Das erste Wochenende am 17. und 18. Dezember sei mit rund 6000 Gästen toll gewesen. «Am 24.12. mussten wir leider den Betrieb komplett einstellen. Im Monat Dezember liegen wir bei den Ersteintritten um 80 Prozent zurück!», so Koller. Auf dem brienzer Rothorn und beim Eisee habe man sehr gute Verhältnisse. «Ein Blick auf die Webcam lohnt sich», so Koller. Bis Neujahr seien die Preise stark reduziert. «Das ist sicher nicht normal und kommt leider alle paar Jahre wieder vor. Der letzte Winter war einer der erfolgreichsten in den letzten 10 Jahren. Wir benötigen dringen Schnee und kältere Temperaturen und dann sieht alles sofort wieder anders aus.»

Besser haben es die Regionen in Obwalden. Die mit ihren hohen Lagen (Titlis 3239 Meter) ohnehin ziemlich schneesicheren Pisten im Skigebiet Engelberg-Titlis sind grösstenteils geöffnet. Lediglich auf die Skilifte in den tieferen Lagen muss verzichtet werden. Auch auf der Melchsee-Frutt (1920 bis 2255 Meter) liegt noch genug Schnee für Skigäste. Immerhin zwölf von 16 Bahnen und Liften sind in Betrieb, allerdings sind aktuell nur fünf von zehn Pisten offen. 80 Zentimeter ist die Schneedecke auf dem Balmeregghorn, im Dorf Melchsee-Frutt sind es noch 30 Zentimeter.

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Die Skigebiete auf 1500 Metern über Meer haben es derzeit nicht leicht, wie die Webcams der Mythenregion zeigen.

Die Skigebiete auf 1500 Metern über Meer haben es derzeit nicht leicht, wie die Webcams der Mythenregion zeigen.

Screenshot Mythenregion.ch
Grün ist es auch im Skigebiet Sattel-Hochstuckli. Keine Piste ist befahrbar, kein Lift ist in Betrieb. Einzig die Drehgondelbahn bringt die Gäste auf den Mostelberg.

Grün ist es auch im Skigebiet Sattel-Hochstuckli. Keine Piste ist befahrbar, kein Lift ist in Betrieb. Einzig die Drehgondelbahn bringt die Gäste auf den Mostelberg.

Sattel-hochstuckli.ch
Die Skigebiete in den höheren Lagen können ihre Anlagen offenhalten. In Engelberg muss lediglich auf die Pisten in den tieferen Lagen verzichtet werden.

Die Skigebiete in den höheren Lagen können ihre Anlagen offenhalten. In Engelberg muss lediglich auf die Pisten in den tieferen Lagen verzichtet werden.

Titlis-Bergahnen

«Alle hätten gerne mehr Schnee»

Neuschnee täte dennoch allen Skigebieten gut. Die gute Nachricht: Laut den Prognosen von Meteo Swiss schneit es in den nächsten 72 Stunden in vielen Regionen – zumindest ein wenig. Die Schneefallgrenze sinkt am Dienstag auf 1200 Meter, darüber soll es wenige Zentimeter Neuschnee geben. Auch am Donnerstag liegt die Schneefallgrenze demnach noch bei rund 1500 Metern. Der grosse Wumms bleibt mit den grösstenteils erwarteten ein bis 20 Zentimetern Neuschnee vorerst allerdings aus. 

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Die Karte zeigt den zu erwartenden Neuschnee am 26. Dezember. 

Die Karte zeigt den zu erwartenden Neuschnee am 26. Dezember. 

Meteo Swiss
Bis zum Donnerstag, 29. Dezember, kommt noch etwas Neuschnee hinzu, vereinzelt gibt es auch Prognosen für stärkere Schneefälle.

Bis zum Donnerstag, 29. Dezember, kommt noch etwas Neuschnee hinzu, vereinzelt gibt es auch Prognosen für stärkere Schneefälle.

Meteo Swiss

«Es gab immer wieder Weihnachtstage mit wenig bis gar keinem Schnee», sagt Sandro Widmer von den Stoosbahnen. Während dieser Zeit versuchen sie, ihre Gäste mit Alternativen bei Laune zu halten. Gestern etwa wurde dort die grösste Hüpfburg der Schweiz, der «Bounce Circus», eröffnet. Gäste bekommen dort kostenlos «Jump Sessions» geboten. Und dennoch, sagt Widmer: «Alle hätten gerne mehr Schnee und freuen sich auf diesen.»

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