So sieht der neue SMI aus

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So sieht der neue SMI aus

Ciba, SGS, Lonza, Givaudan und Swatch fallen aus dem Swiss Market Index (SMI). Der «Blue Chips»-Index umfasst damit nur noch 20 Titel.

Ciba, Lonza, Givaudan, SGS und Swatch Namenaktien fallen wie erwartet aus dem Swiss Market Index (SMI). Dies gab die Schweizer Börse SWX am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt.

Neuaufnahmen in den SMI gab es keine. Insbesondere mit dem Ausschluss des Spezialchemiekonzerns Ciba und der Namenaktien des Uhrenkonzerns Swatch aus der obersten Börsenliga hatten Analysten gerechnet. Mit den Inhaberaktien ist Swatch weiterhin im SMI-Korb vertreten.

Aufgrund der durchschnittlichen Kapitalisierung und der Umsatzzahlen der vergangenen zwölf Monate kam auch der Ausschluss des Aromen- und Riechstoffkonzerns Givaudan, des Pharmazulieferers Lonza und des Prüf- und Inspektionskonzerns SGS nicht überraschend.

Keine Kursstürze zu erwarten

Die nach Börsenschluss veröffentlichte neue Zusammensetzung des SMI hatte kaum Einfluss auf den Index. Er schloss am Donnerstag 0,81 Prozent tiefer auf 9219,37 Punkten.

Mit Kursstürzen sei nicht zu rechnen, sagte Claude Zehnder, Marktanalyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. «Man sah schon bei anderen derartigen Anpassungen, dass sich das Ganze nach ein, zwei Tagen normalisiert.»

Denn aus fundamentaler Sicht ändere sich nichts, sagte Zehnder. «Die Gesellschaft hat mit dieser Anpassung nicht mehr oder weniger Wert.» Die Ausgrenzung aus dem SMI könne höchstens ein Imageverlust sein.

Konstant 20 Titel

Im Unterschied zu bisher wird die Zahl der Titel im neu strukturierten SMI bei 20 bleiben. Bisher hatte die Zahl der SMI- Titel geschwankt. So hatte der Index 1994 lediglich 18 Titel umfasst, im Jahr 2004 zählte er aber 29 Titel.

Die fünf aus dem SMI gefallenen Titel werden am 24. September in den SMIM rutschen, der die 30 nächstgrössten Titel an der Schweizer Börse umfassen wird. Der Index für mittelgrosse Börsentitel (Midcaps) wurde mit der Überarbeitung der Indexfamilie der Schweizer Börse neu definiert.

Wie die Schweizer Börse weiter bekannt gab, werden die Inhaberaktien von Charles Vögele sowie die Namenaktien von Kaba, EMS-Chemie und Valora aus dem SMIM ausgeschlossen. Somit wird der SMIM-Index neu 30 Titel beinhalten (bisher: 26).

Attraktiver SLI

Gleichzeitig gehören die fünf aus dem SMI ausgeschlossenen Titel dem am vergangenen Montag lancierten Swiss Leader Index (SLI) an, der die 20 Titel des SMI und die 10 grössten SMIM-Titel umfasst. Beim SLI handelt es sich um einen «gekappten Index»: Das maximale Gewicht der enthaltenen Aktientitel wird beschränkt sein.

So können die vier grössten Schweizer Titel Nestlé, UBS, Novartis und Roche im SLI jeweils maximal 9 Prozent des Gesamtgewichts ausmachen. Bei allen weiteren Titeln beträgt das Gesamtgewicht höchstens 4,5 Prozent des SLI.

Dadurch wird der Index auch für Anleger attraktiv, die zuvor an Restriktionen gebunden waren und in Titel mit einer Gewichtung von über 10 Prozent nicht investieren durften. «Der SLI wird sicher ein bekannter Index werden», sagte Zehnder. So könnten beispielsweise ausländische Pensionskassen mehr in Schweizer Titel investieren.

«Vom Bekanntheitsgrad wird der SLI dem SMI aber sicher nicht das Wasser reichen, denn der SLI ist halt doch ein künstlicher Index», sagte Zehnder weiter. «Der Index, der in den Medien zuvorderst steht, wird weiterhin der SMI sein.»

(sda)

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