LichtinstallationSo soll die Kapellbrücke künftig aussehen
Nun ist der Sieger bekannt: Das holländische Team «Partikel Plan» hat den Wettbewerb zur Inszenierung der Brücke gewonnen. Kosten soll das Projekt rund 1,5 Millionen Franken.
- von
- gwa/msa
«Die Kapellbrücke - ein nationales Denkmal - sieht heute in der Nacht fast aus wie ein schwarzer Balken.» Dies sagt Ruedi Meier, alt Stadtrat und Präsident der IG Inszenierung Kapellbürcke/Wasserturm. «Zentrales und überzeugendes Thema des Siegervorschlags ist die interaktive Animation», heisst es im Jurybericht der IG Inszenierung Kapellbrücke. Diese beurteile neun verschiedene Projekte aus sechs Ländern. Ziel war es, die Kapellbrücke auch in der Nacht möglichst attraktiv zu gestalten. «Mit dem Beschreiten durch Passanten wird die Brücke von aussen phantasievoll inszeniert und von innen zweckmässig und mit viel Gespür für die Brückenbilder beleuchtet», teilten die Verantwortlichen mit.
Überquerung soll zum Erlebnis werden
Das Siegerprojekt stammt vom holländischen Team Partikel Plan. Rumbout Frieling sagt: «Für mich ist die Brücke eines der wichtigsten Elemente der Schweiz.» Er und das Team seien von den Besonderheiten der Brücke begeistert gewesen. «Unser Ziel war es, die Touristen aber auch die Luzerner, wieder mit der Brücke zu verbinden.» Der Clou an der Beleuchtung: Die Personen, die die Brücke passieren, definieren die Aktivität. Die Animationen werden im Moment der Überquerung durch Algorithmen definiert. Wenn also eine Person die Brücke betritt, wird dies von Sensoren erfasst und die Beleuchtung auf dem Dach und an der Aussenseite entfaltet sich. Zudem soll es verschiedene Animationen für die Jahreszeiten geben. Auch eine spezielle Animation für die Weihnachtszeit ist geplant.
«Man merkt, dass Luzerner die Stadt lieben»
Lonneke Gordijn von Partikel Plan erklärt: «Wir werden einzelne Teile selektiv beleuchten. Dabei benutzen wir nur weisses Licht, weil die Brücke bereits durch natürliche Farben vom Moos und vom Holz geprägt ist.» Insgesamt sollen 20 bis 30 Projektoren in Ufernähe angebracht werden, die die Animationen auf die Brücke projizieren. Gordijn selber war schon vier Mal in Luzern. Sie sagt über die Stadt: «Luzern ist für mich eine sehr elegante Stadt. Und man merkt, dass die Luzerner ihre Stadt lieben.»
Finanzierung durch Private
Es sei sehr viel Sorgfalt und Fachwissen in die Auswahl der Projektes mit eingeflossen, so Meier weiter. «Ziel war es, ein fantasievolles und poetisches Projekt zu wählen, das auch flexibel auf Grossanlässe reagieren kann.» Ebenfalls berücksichtigt wurde laut Meier die Umgebung. Man habe den Vogel- und Fledermausschutz mit eingespannt, damit die Tiere nicht von der Beleuchtung gestört werden. Ganz wichtig war für die IG ausserdem, dass das Denkmal sorgfältig beleuchtet wird. Es sollte nicht nach Disneyland oder Las Vegas aussehen, so die Vertreter der Jury.
«Die nächste Phase gilt nun der Mittelbeschaffung insbesondere aus privaten Kreisen. Das Projektbudget sieht einen Investitionsaufwand von rund 1,5 Millionen Franken vor», so die Mitteilung weiter. Die Realisierung des Projekts soll rund ein Jahr dauern.