Strompreise 2023: So stark verteuert sich der Strom in deiner Region

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Strompreise 2023So stark verteuert sich der Strom in deiner Region

Die Stromversorger haben ihre neuen Tarife für das nächste Jahr bekannt gegeben. Auf Privathaushalte warten teilweise markante Preisaufschläge – allerdings nicht in allen Gemeinden.

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Vier von fünf Energieversorgungsunternehmen kaufen ihren Strom mehrheitlich auf dem freien Markt ein, wie eine Umfrage des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen zeigt.

Vier von fünf Energieversorgungsunternehmen kaufen ihren Strom mehrheitlich auf dem freien Markt ein, wie eine Umfrage des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen zeigt.

20min/Matthias Spicher
Einige Anbieter können die Stromversorgung so gestalten, dass sie weniger abhängig von Marktschwankungen sind.

Einige Anbieter können die Stromversorgung so gestalten, dass sie weniger abhängig von Marktschwankungen sind.

20min/Anna Bila
Wer eigene Kraftwerke betreibe, müsse weniger Strom einkaufen und könne Schwankungen so besser abfedern.

Wer eigene Kraftwerke betreibe, müsse weniger Strom einkaufen und könne Schwankungen so besser abfedern.

20min/Michael Scherrer

Darum gehts

Die Strompreise sind so hoch wie noch nie. 2023 wirds noch teurer. Auf Privathaushalte warten markante Preisaufschläge von bis zu 39 Prozent – allerdings nicht in allen Gemeinden. Wo werden die Aufschläge am grössten sein? Der Stromvergleichsdienst «My New Energy» hat sich die Preise genau angeschaut.

Kanton Zürich

Grosse Stromversorger wie die Zürcher EWZ oder BKW machen keine Aufschläge beim Energiepreis, Stadtzürcher und Stadtzürcherinnen müssen nur 4 Prozent mehr berappen.

Ganz anders wird es in Wetzikon: Dort müssen Kunden und Kundinnen des Stadtwerks Wetzikon mit einem Aufschlag von über 40 Prozent rechnen.

Auch Winterthur wird die Stromrechnung der Stadtwerke um 32 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr.

Für Kundinnen und Kunden der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) wird der Strom im kommenden Jahr ebenfalls teurer. Durchschnittlich steigen die Tarife für einen Zweipersonenhaushalt um 26 Prozent

Kanton Bern

In der Stadt Bern wird der Strom 20 Prozent teurer, in Thun sind es 18 Prozent.

Kanton Aargau

Im Kanton Aargau zahlen Kundinnen und Kunden der StWZ Energie aus Zofingen 42 Prozent mehr.

Noch happiger wird es in der Gemeinde Wettingen: Dort teilt Energie Wettingen mit, dass unter anderem «wegen der höheren Beschaffungspreise» die Strompreise ab 2023 um durchschnittlich 63 Prozent steigen werden.

Kantone Luzern, Obwalden und Schwyz

Den Kunden und Kundinnen in der Zentralschweiz erwartet ein Preisschock: Die CKW schlagen bei den Strompreisen für Privathaushalte zwischen 25 und 30 Prozent auf. Auch das Obwaldner Elektrizitätswerk EWO sowie die Schwyzer EBS Energie AG erhöhen ihre Stromtarife deutlich – bei EWO bis zu 39 Prozent.

Kanton Solothurn

Im Kanton Solothurn muss ein Haushalt mit fünf Zimmern 2023 mit 300 Franken mehr rechnen, wie der «Blick» schreibt.

Kanton Baselland

In der Stadt Basel steigen die Preise um bis zu 15 Prozent

Primeo Energie muss Strompreise für Kunden und Kundinnen im Kanton Baselland deutlich anheben: Der Strompreis für das Jahr 2023 wird um bis zu 50 Prozent erhöht. Für grosse 5-Zimmerwohnungen mit Elektroherd und Tumbler erhöhen sich beispielsweise die Kosten um rund 445 Franken pro Jahr. 

Kanton St. Gallen

Für Kunden und Kundinnen in St. Gallen werden die Strompreise der SAK gut 30 Prozent höher als im Vorjahr. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet dies jährliche Mehrkosten von 290 Franken.

Kanton Schaffhausen

Die Schaffhauser Anbieter SH Power und EKS planen Erhöhungen bei den Strompreisen von bis zu 30 Prozent.

Kanton Thurgau

Der Thurgauer Stromanbieter Energie Kreuzlingen gab eine Preiserhöhung von bis zu 30 Prozent bekannt.

Romandie

Schwer trifft die Preiserhöhung Verbraucher und Verbraucherinnen in der Romandie: Dort müssen die meisten mit einem Aufschlag von bis um 49 Prozent rechnen. 

Der Energieversorger Groupe E erhöht die Strompreise in den Kantonen Freiburg und Neuenburg um 19 Prozent.

Strompreis stellt sich aus drei Komponenten zusammen

Gemäss einer Umfrage des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen kaufen vier von fünf Energieversorgungsunternehmen ihren Strom mehrheitlich auf dem Markt ein. Der Strompreis setzt sich aus den Teilen Netz (50 Prozent), Energie (30 Prozent) und Abgaben (20 Prozent) zusammen.

Die Höhe des Aufschlags hänge vom Anteil der Eigenproduktion und der Verträge ab. Wer eigene Kraftwerke betreibe, müsse weniger Strom einkaufen und könne Schwankungen so besser abfedern. Zudem profitierten Anbieter, die Strom zu guten Konditionen mit langfristigen Verträgen eingekauft hätten.

Nerven dich die hohen Strompreise?

Derzeit erscheine es verlockend, auf etwas günstigere Graustromprodukte zu wechseln, welche einige Versorger anbieten, schreibt «My New Energy» in einer Medienmitteilung. Aber gerade dieses Produkt kommt oft aus dem Ausland und trägt nichts zu einer langfristig sicheren, zahlbaren Schweizer Stromversorgung bei. Nur ein massiver Ausbau der günstigen Solar- und Windkraftwerke könne der Schweiz dauerhaft vor den Unsicherheiten des globalen Strommarktes schützen, so der Stromvergleicher.

Die Daten sind von der Regulierungsbehörde Elcom. Die Schweizer Stromversorger melden dieser jeweils Ende August die Tarife für das Folgejahr. Die neuen Zahlen zeigen gemäss «My New Energy», dass einige Anbieter die Stromversorgung so gestalten können, dass sie weniger abhängig von Marktschwankungen sind.

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(mur/kle)

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