Vereidigung: So startet Obama in die zweite Runde

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VereidigungSo startet Obama in die zweite Runde

Am Sonntag wird US-Präsident Barack Obama zu seiner zweiten Amtszeit vereidigt. Das geplante Waffengesetz ist dabei nur eines von vielen heissen Eisen, welche Obama anpacken wird.

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Mit einem «Tag der freiwilligen Hilfe» haben am Samstag in den USA die Feierlichkeiten zur Amtseinführung von Präsident Barack Obama begonnen. Im ganzen Land waren die Bürger dazu aufgerufen, gemeinnützige Arbeit zu leisten.

Obama und First Lady Michelle selbst gingen mit gutem Beispiel voran: In einer Primarschule in einem ärmeren Stadtteil Washingtons halfen sie dabei, Bücherregale anzustreichen. Kurz vor Mittag (Ortszeit, 18 Uhr Schweizer Zeit) an diesem Sonntag wird Obama dann in einer privaten Zeremonie im Weissen Haus seinen Amtseid ablegen. Offiziell wird er am Montag auf den Stufen des Kapitols vereidigt.

Grund für die doppelte Zeremonie ist, dass der 20. Januar als vorgeschriebener Tag der Amtseinführung auf einen Sonntag fällt. Es ist seit 1821 Tradition, dass dann das öffentliche Zeremoniell auf den Montag verschoben wird.

Insgesamt werden zu den mehrtägigen Festivitäten in der Bundeshauptstadt nach Schätzungen bis zu 800'000 Menschen erwartet - das wäre etwa die Hälfte der Besucher, die zu Obamas erster Amtseinführung vor vier Jahren nach Washington geströmt waren.

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Tag der freiwilligen Hilfe

Zu seiner Vereidigung 2009 hatte Obama auch den «Tag der freiwilligen Hilfe» als Teil der Feierlichkeiten eingeführt - zu Ehren von Bürgerrechtler Martin Luther King, der stets am 21. Januar mit einem nationalen Feiertag gewürdigt wird.

Obamas einsamer Kampf gegen Sturmgewehre

Mit Kaugummi im Mund und hochgekrempelten Hemdsärmeln widmete sich der Präsident am Samstag in der Schule der Bücherregalverschönerung. Auch vor vier Jahren hatten die Obamas den Malerpinsel geschwungen: Sie halfen dabei, eine Unterkunft für Obdachlose anzustreichen.

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Bunt ging es am Samstag auf der Mall, der Museumszeile im Herzen der Bundeshauptstadt, zu. Hier versammelten sich Tausende zu einem Festival mit Festzelten und Musik.

Sieg über Romney

Obama geht nach dem Wahlsieg über den Republikaner Mitt Romney im November mit soliden Umfragewerten in seine zweite Amtszeit. Nach einer «New York Times«/CBS News-Erhebung finden es 51 Prozent der Bürger gut, wie der Demokrat seine Aufgaben erfüllt.

Damit schneidet er ungefähr so ab wie sein republikanischer Vorgänger George W. Bush bei dessen zweitem Amtsantritt. Allerdings schlugen ihn Bill Clinton und Ronald Reagan, die ebenfalls zwei Amtsperioden absolvierten, um Längen: Der Demokrat Clinton kam seinerzeit nach Angaben der «New York Times» auf 60 Prozent, der Republikaner Reagan sogar auf 62 Prozent.

Heisse Eisen

In seiner zweiten Amtszeit stehen Obama gleich mehrere heikle Herausforderungen ins Haus: Neben dem ewigen Streit zwischen Republikanern und Demokraten um Staatsschulden und -ausgaben muss auch der Streit um schärfere Waffengesetze beigelegt und die fragile Konjunktur stabilisiert werden.

Ausserdem baut der Präsident sein Kabinett an zentralen Schaltstellen um: Sowohl das Aussenministerium als auch die Ressorts Finanzen und Verteidigung werden in neue Hände gelegt, der Auslandsgeheimdienst CIA bekommt ebenfalls einen neuen Chef. (aeg/sda/dapd)

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