Teure Uhren: So stellen Sie sicher, dass Sie keine Fälschung kaufen

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Teure UhrenSo stellen Sie sicher, dass Sie keine Fälschung kaufen

Wer eine Uhr im Netz kauft, bezahlt dafür oft mehrere tausend Franken. Wie stellt man sicher, dass man keine Fälschung kauft? Die besten Tipps.

von
kwo

Wie erkennt man eine Uhrenfälschung? Das zeigt Uhrmacher David Luther vom Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH in Biel.

In einer Razzia gegen Markenpiraterie hat Europol letzte Woche mehr als 4500 Verkaufsseiten im Internet gesperrt, über die gefälschte Markenartikel verkauft wurden. Wie Recherchen von 20 Minuten zeigten, gehen die Fälscher beim Verkauf ihrer Waren immer raffinierter vor. Sie verzichten auf die Verwendung von Markennamen bei der Annoncen-Schaltung. Dabei gehen sie so weit, dass sie bei den Fotos in den Anzeigen mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop das Logo der Marken entfernen.

Es stellt sich daher die Frage: Wie kann man sich vor Fälschungen im Internet schützen? 20 Minuten hat bei Stop Piracy, der Schweizer Plattform gegen Fälschung und Piraterie, sowie dem Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH nachgefragt. Diese erklären: Eine Fälschung im Internet erkenne man häufig anhand einer Kombination verschiedener Merkmale. Besonders auffällig sei der Preis. «Wenn eine Original-Uhr einer beliebten Marke plötzlich mit einem Rabatt von 70 Prozent angeboten wird, sollte man skeptisch sein», erklärt Yves Bugmann vom Verband FH.

Dem Käufer wird empfohlen, eine gesunde Vorsicht walten zu lassen und eventuell einige kurze Recherchen auf anderen Websites zur gewünschten Marke auszuführen und dem Verkäufer bei Verdacht vor dem Kauf Fragen zur Herkunft des Produktes zu stellen. Ausserdem gibt es gemäss dem Verband Stop Piracy eine Reihe von Merkmalen, die zumeist auf Fake-Websites oder betrügerische Online-Shops schliessen lassen. Diese gelten nicht nur für Uhren, sondern für alle Luxus-Artikel:

Die Website ist voller Rechtschreibefehler: Ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder ins Impressum kann in einer solchen Situation rasch Klarheit schaffen, ob es sich um einen seriösen Shop handelt.

Fehlendes Impressum: Wenn die Website gar kein Impressum mit Postdresse, E-Mail und Telefonnummer hat, verzichtet man besser auf einen Kauf. Und Achtung: Auch das Impressum kann gefälscht sein.

Domainnamen, die die Wörter «outlet» oder «billig» enthalten: Hierbei handle es sich fast immer um Shops mit betrügerischen Absichten.

Gratis-E-Mailadressen von Anbietern wie Hotmail: Kein seriöser Anbieter arbeitet mit einer solchen E-Mail-Adresse.

Offizieller Betreiber der Website: Mit einer Abfrage über die Website Who.is erfährt man, wer die Website registriert hat. Es gilt: Stimmen die Angaben nicht mit denen im Impressum überein, könnte es sich um Fälschungen handeln. Ausserdem registrieren Fälscher oft die Adressen von ehemaligen Kunden, welche mit der Sache gar nichts zu tun haben.

Besondere Vorsicht ist bei Online-Marktplätzen geboten. Auf diesen können Drittanbieter ihre Produkte weiterverkaufen. Die Regeln lauten hier:

Vorsicht bei den Bildern: Oft wird das Bildmaterial der Originalhersteller verwendet. Man sollte sie daher mit den Bildern auf der Website der Firmen vergleichen und sich fragen: Sind die Bilder dieselben? Falls ja, wurden sie möglicherweise dort kopiert.

Vorsicht bei «Kopie», «Replica» oder «cheap»: Wenn ein Produkt so beworben wird, handelt es sich klar um eine Fälschung. Vom Kauf wird abgeraten.

Auf die Bewertungen achten: Auf Online-Marktplätzen können Käufer die Verkäufer bewerten. Viele enttäuschte Käufer tauschen sich aus und warnen vor Verkäufern, die Fälschungen anbieten.

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