Ferien: So viel kostet das Autobahnfahren im Ausland

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FerienSo viel musst du hinblättern, wenn du im Ausland auf der Autobahn fährst

Wer mit dem Auto ins Ausland fährt, muss mit Mautgebühren rechnen. Hier erfährst du, welche Gebühren dich erwarten.

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In nahezu jedem Land gibt es ein individuelles Mautsystem mit spezifischen Regelungen.

In nahezu jedem Land gibt es ein individuelles Mautsystem mit spezifischen Regelungen.

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Während in einigen Ländern, wie beispielsweise in der Schweiz, eine Vignettenpflicht besteht, verlangen viele andere Länder eine Gebühr für die Nutzung ihrer Autobahnen.

Während in einigen Ländern, wie beispielsweise in der Schweiz, eine Vignettenpflicht besteht, verlangen viele andere Länder eine Gebühr für die Nutzung ihrer Autobahnen.

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Länder wie Österreich und Tschechien haben ebenfalls Vignettensysteme.

Länder wie Österreich und Tschechien haben ebenfalls Vignettensysteme.

IMAGO/Harry Koerber

Darum gehts

  • Beim Reisen im Auto sind Mautgebühren oft ein unterschätzter Kostenpunkt.

  • Dabei bestehen grosse Unterschiede zwischen den Gebühren- oder Vignetten-Systemen.

  • In dieser Auflistung erfährst du, was dich in puncto Mautgebühren in Europa erwartet.

Deutschland

Die Strassen in unserem nördlichen Nachbarland können grundsätzlich landesweit gratis befahren werden. Ganz selten kann es vorkommen, dass für das Befahren von Privatstrassen oder Tunneln eine Gebühr erhoben wird.

Österreich

Wer österreichische Autobahnen befahren möchte, muss sich ähnlich wie in der Schweiz eine Vignette besorgen. Diese gibt es zum Aufkleben oder digital. Die Vignette kostet dabei für PKWs 9,90 Euro (9.45 Franken) für zehn Tage. Die Zwei-Monats-Vignette kostet 29 Euro (27.65 Franken), jene, die ein Jahr gültig ist, 96,40 Euro (91.85 Franken). Fahrzeuge, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen, müssen mit einer sogenannten GO-Box ausgestattet werden. Diese funktioniert nach dem Prepaid-System und kann mit einem Guthaben zwischen 75 und 500 Euro aufgeladen werden. Die bezahlten Gebühren hängen dann von der Achsenzahl sowie dem Emissionsausstoss des Fahrzeugs ab.

Des Weiteren fallen in Österreich Mautgebühren für Passstrassen wie Brenner- und Tauernautobahn (Streckenmaut) sowie gewisse Tunnel an.

Italien

In unserem südlichen Nachbarland fällt eine Autobahnmaut an, die sich nach der gefahrenen Strecke richtet. Zu bezahlen ist die Gebühr an Mautstationen – eine Vignette ist nicht nötig. Auf dem Festland werden auf sämtlichen Autobahnen Gebühren erhoben, ausgenommen auf der A2 von Salerno nach Reggio di Calabria. Auf Sizilien sind nur die A20 zwischen Messina und Palermo sowie die A18 von Messina nach Catania mautpflichtig. Die Gebühren hängen zudem vom Fahrzeug ab, mit dem man unterwegs ist. Wer mit dem PKW reist, muss mit ungefähr sieben Rappen Gebühren pro Kilometer rechnen.

Die drei italienischen Städte Mailand, Bologna und Palermo haben eine Citymaut eingeführt. Wer dort in die Innenstadt fahren möchte, muss dafür bezahlen. In Mailand und Palermo kostets fünf Euro, in Bologna sechs Euro pro Tag. Weiter fallen Gebühren für die Nutzung gewisser Alpenpässe und Alpentunnel an.

Es gibt auch ein elektronisches Mautsystem, das sich Telepass nennt. Dazu wird eine Box im Auto benötigt. Mit dem Telepass kommt man am schnellsten durch die Mautstationen, denn die Autobahngebühren werden automatisch vom Bankkonto abgebucht. Jedoch sind die Kosten höher als bei den anderen Bezahlarten.

Frankreich

Ähnlich wie in Italien gibt es in Frankreich keine Autobahnvignette, jedoch wird nach der gefahrenen Strecke eine Gebühr erhoben, die es an Mautstationen zu bezahlen gilt. Darüber hinaus sind gewisse grössere Tunnel und Brücken gebührenpflichtig. Einige Städte kennen zudem eine City-Maut bzw. Umweltgebühr. Hier muss eine Umweltplakette gekauft werden. Ein Autobahnkilometer kostet in Frankreich mit dem PKW durchschnittlich neun Rappen.

Spanien

Das spanische Autobahnnetz wird von verschiedenen Gesellschaften betrieben und ist auf bestimmten Strecken gebührenpflichtig. Schnellstrassen sind jedoch kostenfrei.

Normalerweise wird auf den privat betriebenen Autobahnen Maut an Mautstationen erhoben (ein Autobahnkilometer kostet etwa zehn Rappen), während die von der öffentlichen Hand betriebenen Autobahnen, die Autovías, bisher gebührenfrei waren. Seit 2022 wird jedoch auf der öffentlichen A-636 im Baskenland eine elektronische Maut im Free-flow-System eingeführt, und es ist geplant, dass weitere Strecken diesem Beispiel folgen werden.

Portugal

In Portugal sind die Autobahnen grösstenteils gebührenpflichtig. Die vielen, zum Grossteil privaten Autobahnbetreiber in Portugal nutzen dabei keinen einheitlichen Tarif. Daher lässt sich pauschal keine Regel anwenden, wie viel Geld für einen gefahrenen Kilometer auf einer portugiesischen Autobahn hingeblättert werden muss. Für eine Berechnung im Voraus bietet sich darum ein Routenplaner an. Wer sich an einer Raststätte ausruhen möchte, muss aufpassen, denn bei einem Aufenthalt von mehr als zwölf Stunden zwischen zwei Mautstellen verdoppelt sich die zu bezahlende Gebühr.

Der klassische Weg, mit Bargeld oder per Kreditkarte an einem Kassenhäuschen zu zahlen, ist nicht mehr auf allen Mautstrecken möglich. Gewisse Autobahnabschnitte sind durch blaue Schilder mit der Aufschrift «Nur elektronische Maut» gekennzeichnet. Wer hier bezahlen will, muss entweder die elektronische Via-Verde-Box im Fahrzeug installieren oder das eigene Kennzeichen für eines der elektronischen Mautbezahlsysteme registrieren.

Tschechien

In Tschechien besteht für die meisten Autobahnen und Schnellstrassen eine Vignettenpflicht, wobei es nur wenige Ausnahmen gibt. Die Mautgebühren sind abhängig von der Art des Fahrzeugs und der Dauer der Vignette. Für Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen gelten folgende Preise: Zehn-Tages-Vignette: 13 Euro (12.40 Franken); Monats-Vignette: 18,50 Euro (17.65 Franken); Jahres-Vignette: 63 Euro (60 Franken).

Grossbritannien

Abgesehen von einem kurzen Abschnitt auf der M6, einigen Tunneln und Brücken sowie dem Grossraum London sind die meisten Strassen gebührenfrei. In der Innenstadt von London unterliegen alle Fahrzeuge einer Staugebühr.

Albanien

Während die meisten Autobahnen in Albanien mautfrei sind, wird für die Nutzung des Kalimash-Tunnels auf der A1 eine Gebühr von fünf Euro (4.75 Franken) für PKW erhoben. Töffs kosten 2,50 Euro (2.38 Franken).

Kroatien

In Kroatien werden gebührenpflichtige Autobahnen betrieben, wobei die Preise pro Kilometer je nach Strecke berechnet werden. Die Gebühren müssen beim Ein- oder Ausfahren entrichtet werden. Darüber hinaus können spezielle Gebühren für Brücken, Tunnel oder Fähren anfallen. Die Zahlung kann bar oder mit Karte erfolgen. Eine alternative Möglichkeit ist das «Electronic Toll Collect» (ETC)-System: Durch die Verwendung eines Transponders ist eine bargeldlose Bezahlung der Mautgebühren möglich. Diesen Transponder kann man über die Autobahngesellschaft HAC für 15 Euro (14.30 Franken) erwerben. ETC bietet einige Einsparungen, ist jedoch nicht auf allen mautpflichtigen Strassen nutzbar.

Griechenland

Die meisten Autobahnen in Griechenland sind mautpflichtig. Die Gebühren variieren je nach Fahrzeughöhe, Anzahl der Achsen und der zurückgelegten Strecke.
Die Maut kann in bar, mit Kreditkarte oder elektronisch über einen Transponder entrichtet werden. Grossteils sind die Mautstationen innerhalb der mautpflichtigen Streckenabschnitte platziert. Es gibt jedoch Ausnahmen wie den Tunnel Preveza-Aktio, die Brücke Antirrio-Rio und die Athenumfahrung, bei denen die Maut bei der Einfahrt in die mautpflichtige Strecke bezahlt wird.

Niederlande

In den Niederlanden sind weder auf Autobahnen noch auf Schnellstrassen Mautgebühren zu bezahlen, wodurch sie kostenfrei genutzt werden können. Allerdings fallen an einigen Brücken, Fährstationen oder Tunneln Gebühren an, die je nach Fahrzeuggrösse variieren. So kostet das Befahren des Kiltunnels zwischen zwei Euro (1.95 Franken) und fünf Euro (4.80 Franken). Beim Westerscheldetunnel fallen, je nach Grösse des Fahrzeugs, Kosten zwischen fünf Euro (4.80 Franken) und 18 Euro (17.30 Franken) an. 

Dänemark

Dänemark kennt keine allgemeine Mautpflicht für Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer, somit kann auf sämtlichen Strassen entspannt gefahren werden. Jedoch fallen für die Nutzung der Öresundbrücke und der Storebælt-Brücke Gebühren an. 

Norwegen

In Norwegen werden Mautgebühren elektronisch ermittelt, wobei die Fahrzeugkennzeichen elektronisch erfasst werden. Erhoben werden die Gebühren an derzeit mehr als 300 Mautstationen. Abgerechnet wird sie von Epass24, eine Fahrzeuganmeldung vorab ist möglich. Wer Fahrzeughalter eines nicht in Norwegen zugelassenen Fahrzeugs ist, erhält eine Gebührenrechnung kostenlos zugeschickt. Ein AutoPASS-Chip lohnt sich bei längerem Aufenthalt.

Schweden

In Schweden fällt Maut in den Städten Göteborg und Stockholm als City-Maut an. Sie wird von Epass24 in Rechnung gestellt. Ausserdem muss für die Überfahrt der Öresundbrücke bezahlt werden, für die Brücken in Sundsvall und in Motala wird eine Infrastrukturabgabe erhoben. Eine Überfahrt kostet hier umgerechnet 75 bzw. 42 Rappen. 

Quellen: Tcs.ch, Adac.de

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