Tanz in der VertikalenSo werden auch blutige Anfänger zu Alpinisten
Klettersteige boomen nach wie vor. 20 Minuten hat die wichtigsten Fragen zum Trendsport geklärt.
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Was genau ist ein Klettersteig?
«Eine mit künstlichen Tritten und Griffen versehene Klettertour. Dank einem immer vorhandenen Stahlkabel und Zwischensicherungen ist man gegen Abstürze geschützt», sagt Daniel Perret von Engelberg Mountain Guide.
Was macht sie so beliebt?
«Es ist eine Sportart, die kein Vorwissen benötigt und sofort einen gewissen Adrenalinkick auslöst. Man hat praktisch ein Bergsteigerlebnis und kann sogar Gipfel erklimmen, ohne Kletterkönnen zu benötigen», sagt der Berner Bergjournalist Daniel Anker.
Welche Grundvoraussetzungen muss man erfüllen?
«Wer keine Höhenangst hat und weiss, wie man sich einhängt, ist bereit für den Klettersteig. Für Personen ohne Erfahrung mit Klettern oder alpinen Wanderungen empfehlen wir einen kurzen Einsteigerkurs», sagt Martin Maurer von der Alpinschule Adelboden.
Welche Ausrüstung ist nötig?
«Neben einer guten Wanderausrüstung mit entsprechendem Schuhwerk braucht es Anseilgurt, Helm, Klettersteigset mit Falldämpfer und Handschuhe», rät Maurer.
Können auch Kinder auf Klettersteige?
«Ja, unbedingt! Wichtig ist jedoch, dass man sie nicht überfordert und nur leichte Steige geht. Eine Seilsicherung von oben ist für Kinder unter 40 Kilogramm zwingend», führt Perret aus.
Was sind absolute Don'ts auf dem Klettersteig?
«Ohne Klettersteigset oder bei Gewitter loszuziehen – beides ist gefährlich», sagt Maurer.
Was ist der grösste Anfängerfehler?
«Überforderung. Ist man erst einmal in einem Klettersteig, muss man von A nach B. Einfach aussteigen geht meistens nicht. Und an schweren Stellen muss man sich auch mal überwinden», sagt Anker.
Wann ist man bereit für die nächste Schwierigkeitsstufe?
«Sobald man sich fit genug fühlt. Selbsteinschätzung ist etwas sehr Wichtiges am Berg. So auch auf den Klettersteigen», ist Perret überzeugt.
Sehen Sie in der Bildstrecke drei Klettersteige für Anfänger.