Mindestens 150 DiensttageSo will dir der Bundesrat den Zivildienst ausreden
Mehr Soldaten, weniger Zivildienstleistende: Die Regierung schlägt sieben Massnahmen vor, die Armee attraktiver zu machen.
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Der Bundesrat will den Wechsel von der Armee in den Zivildienst erschweren. Er schlägt sieben Massnahmen vor, um die Zahl der Zulassungen zum Zivildienst zu senken. Ausgebildete Armeeangehörige sollen bei einem Wechsel länger Zivildienst leisten müssen.
Der Bundesrat hat am Mittwoch die Vernehmlassung zu Änderungen des Zivildienstgesetzes eröffnet. Er begründet die geplanten Änderungen mit der steigenden Zahl von Zivildienstleistenden.
2011 seien 4670 Personen zum Zivildienst zugelassen worden, schreibt der Bundesrat. Bis 2017 sei die Zahl auf 6785 gestiegen. Er erachte diesen Zuwachs als problematisch, insbesondere die Zivildienstgesuche von Armeeangehörigen nach der Rekrutenschule, von Fachspezialisten und von Kadern der Armee.
Mindestens 150 Zivildiensttage
Der Bundesrat will deshalb die Dienstzeit verlängern: Wer zum Zivildienst zugelassen wird, soll mindestens 150 Zivildiensttage leisten müssen. Schon heute müssen Zivis 1,5 Mal so viele Diensttage leisten als Armeeangehörige. Die Mindestzahl verlängert die Dienstzeit für jene, die ab dem ersten Wiederholungskurs wechseln. Sie müssten insgesamt mehr Diensttage leisten als heute.
Zudem soll für den Wechsel eine Wartefrist von 12 Monaten für Armeeangehörige eingeführt werden. Während dieser Wartefrist müssen die Betroffenen weiterhin Militärdienst leisten. Für Unteroffiziere und Offiziere soll neu ebenfalls der Faktor 1,5 gelten. Bislang galt für sie der Faktor 1,1, wenn sie zum Zivildienst wechselten. Mediziner sollen künftig nicht mehr als Mediziner Zivildienst leisten können.