Spanien«Sollen wir nun alle unsere Ex-Männer verklagen?»
Mindestens zehn Stunden pro Tag hat Ivana Moral während ihrer Ehe geschuftet – ohne Lohn. Nun muss ihr Ex-Mann eine Entschädigung von gut 204’000 Franken zahlen – das spaltet die Community.
- von
- Deborah Gonzalez
Darum gehts
Die 48-jährige Ivana Moral aus Spanien schmiss während ihrer Ehe den Haushalt allein und half auch in den Geschäften ihres Mannes aus.
Dafür hat sie laut eigener Aussage weder finanzielle noch moralische Anerkennung erhalten.
Aus diesem Grund hat sie ihren Ehemann nach der Scheidung verklagt. Dabei war sie erfolgreich und erhielt eine Entschädigung von gut 204’000 Euro zugesprochen.
Die Meinungen der Leserinnen und Leser gehen weit auseinander. Während die einen den richterlichen Entscheid begrüssen, haben andere kein Verständnis.
Für 25 Jahre Hausarbeit muss ein Mann in Spanien seiner Ex-Frau eine Entschädigung von gut 204’000 Franken zahlen. Das habe ein Richter in Vélez-Málaga entschieden, wie spanische Medien berichten. In den Kommentaren wird viel diskutiert. Nicht alle Leserinnen und Leser der 20-Minuten-Community finden den richterlichen Entscheid gerechtfertigt.
«Sowas muss man vor der Hochzeit klären»
Leser lkmt etwa findet den Ausgang des Gerichtsfalls unfair: «Kost, Logie, Versicherungen, Ferien, Arztkosten, Kleidung hat anscheinend zu 100 Prozent der Mann finanziert.» Er fragt: «Darf er dann ebenfalls 50 Prozent der Auslagen zurückfordern?» Auch fluzy hat kein Verständnis: «Nachdem der Mann 25 Jahre lang von seinem Lohn für alles bezahlt hat, muss er jetzt noch dafür bezahlen, dass er sie 25 Jahre lang durchgefüttert hat?»
Leserin Luna713 geht etwas weiter und fragt: «Ich war auch über 20 Jahre verheiratet und habe mich um Haushalt und Kinder gekümmert, wie viele andere Frauen. Sollen wir nun alle unsere Ex-Ehemänner verklagen?» Valnes hingegen ist hin- und hergerissen. Er meint: «Es steht ausser Frage, dass auch Hausarbeit eine Arbeit ist, aber es ist halt eben keine Erwerbstätigkeit.» Viele weitere Kommentierende finden, dass beide Parteien so etwas vor der Hochzeit hätten klären müssen. Auch das Wort «Ehevertrag» fällt mehrmals.
«Das sollte hier auch so sein»
Doch nicht alle stehen dem Entscheid kritisch gegenüber. Zahlreiche Leser und Leserinnen begrüssen die Entschädigung. So auch greentouch: «Das Urteil ist sicher richtig. Niemand muss gratis arbeiten!» Auch Schniddi steht dahinter: «Das finde ich mal sehr positiv. Das sollte hier auch so sein.»
Findest du den Entscheid fair?
Viele Kommentierende rechnen den Betrag runter und schreiben, dass sie die Höhe der Zahlung nicht fair finden. Huschmie schreibt: «204’000 für 25 Jahre ist jetzt kein Traumsalär.» Genauso sieht es LeoS77: «2.80 Franken pro Stunde bei einem Achtstundentag – das ist kein Zeichen.» Auch Sawinu71 hat eine klare Meinung: «Das sind etwas mehr als 8000 Franken pro Jahr Hausarbeit – was für ein mieser Lohn für Erniedrigung und Arbeit.» Sie geht noch etwas weiter und schreibt: «Die unterdrückte Person in dieser Beziehung wurde nicht gut behandelt.»
Strom92 schreibt, dass Entschädigungen in solchen Situationen ausgesprochen werden würden, finde er richtig, aber: «Dass der verdienende Part grundsätzlich einen Lohn an den für den Haushalt und Kinder verantwortlichen Partner zahlen soll, ist absurd.»
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