Bundesanwaltschaft klagt: Somalier (38) soll Kindern islamistische Gewaltvideos gezeigt haben

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Bundesanwaltschaft klagtSomalier (38) soll Kindern islamistische Gewaltvideos gezeigt haben

Einem Somalier aus Bern wird vorgeworfen, gezielt Kinder radikalisiert zu haben. Auf dem Computer des 38-Jährigen wurde zahlreiche Jihad-Videos gefunden.

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Ein Somalier aus Bern soll Kindern während Koranschulungen Jihad-Videos gezeigt haben.

Ein Somalier aus Bern soll Kindern während Koranschulungen Jihad-Videos gezeigt haben.

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Die Polizei beschlagnahmte bei ihm bei Hausdurchsuchung im Dezember 2016 Festplatten mit rund 12’000 islamistischen Propaganda-Videos.

Die Polizei beschlagnahmte bei ihm bei Hausdurchsuchung im Dezember 2016 Festplatten mit rund 12’000 islamistischen Propaganda-Videos.

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Der Mann sagt, ihm sei nicht bewusst gewesen, dass der Besitz dieser Gewaltvideos verboten sei. Im Bild: der ehemalige IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi.

Der Mann sagt, ihm sei nicht bewusst gewesen, dass der Besitz dieser Gewaltvideos verboten sei. Im Bild: der ehemalige IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi.

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Darum gehts

  • Die Bundesanwaltschaft klagt einen 38-jährigen Somalier aus Bern an.
  • Er soll gezielt Kinder indoktriniert haben.
  • Der Mann bestreitet die Vorwürfe.

Die Bundesanwaltschaft wirft einem Somalier aus Bern vor, gezielt Kinder indoktriniert zu haben, wie der «SonntagsBlick» berichtet. Sie fordert eine sechsmonatige Freiheitsstrafe für den 38-Jährigen. Der Mann soll während Koranschulungen den Kindern islamistische Gewaltvideos gezeigt haben, um sie «ideologisch zu radikalisieren». Die Anklageschrift der Bundesanwaltschaft liegt dem «SonntagsBlick» vor.

Unter anderem sollen zwei somalische Kinder aus Bern zu den Opfern des 38-Jährigen gehören. Diese besuchten von Anfang 2015 bis Ende 2016 seine Koranschulungen, was der Mann zugibt. Dabei soll er ihnen aber nur den Koran und arabische Buchstaben gelehrt haben.

Ermittler der Bundesanwaltschaft haben allerdings auf einem Computer im Haus der Kinder Jihad-Videos gefunden, die der Somalier von seiner Festplatte aus übertragen hatte. Ausserdem beschlagnahmte die Polizei bei einer Hausdurchsuchung im Dezember 2016 Festplatten mit rund 12’000 islamistischen Propaganda-Videos.

Der Mann sagt, ihm sei nicht bewusst gewesen, dass der Besitz dieser Gewaltvideos verboten sei. Er habe sich nur informieren wollen, was auf der Welt passiere. Die Bundesanwaltschaft klagt den 38-Jährigen wegen Propaganda für den Islamischen Staat und verwandte Gruppierungen an, wegen Besitz von Gewaltdarstellungen sowie Unterstützung einer kriminellen Organisation.

(20min)

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