Sony Music und BMG: Elefantenhochzeit steht bevor
Nach der Zustimmung der US-Kartellbehörde FTC kann die Fusion der Musikgiganten Bertelsmann Music Group (BMG) und Sony Music zum zweitgrössten Konzern der Branchex vollzogen werden.
Bertelsmann-Sprecher Oliver Hergesell sagte am Donnerstag in Gütersloh, der Zusammenschluss werde nun Land für Land erfolgen.
Die Entscheidung der FTC am Mittwochabend war allgemein erwartet worden, nachdem bereits am 19. Juli die Europäische Kommission den Deal ohne Auflagen genehmigt hatte. Das neue Unternehmen mit Hauptsitz in New York wird Sony BMG heissen und zu je 50 Prozent im Besitz beider Konzerne sein. Mit einem Umsatz von rund vier Milliarden Euro wäre Sony BMG die Nummer zwei auf dem Weltmarkt hinter Universal Music.
Zusammen mit Warner Music und EMI teilen sich Sony BMG und Universal künftig 80 Prozent des weltweiten Musikmarkts. Bei Sony sind Künstler wie Anastacia und David Bowie unter Vertrag, bei BMG unter anderem Dido, Usher und Britney Spears.
Mit ihren Verschmelzungsplänen reagieren die Konzerne auf die Krise im weltweiten Musikmarkt, wo dramatische Umsatzeinbrüche auf kostenlose Internet-Tauschbörsen und eine Flut von Raubkopien zurückgeführt werden. Die Unternehmen erhoffen sich von der Fusion jährlich Einsparungen in Höhe von 200 Millionen bis 300 Millionen Euro.
Hergesell wollte nicht zu Berichten Stellung nehmen, die Fusion könne den Wegfall von 2.000 Arbeitsplätzen bedeuten. «Es ist nicht unser Stil, den Leuten Angast einzujagen», sagte er. Allerdings seien Einsparungen in der Tat ein Grund für das Joint Venture. Für die Konsumenten werde die Fusion positive Effekte haben, da es «mehr gute Musik» geben könne, erklärte der Sprecher.
(dapd)