Dicke LuftSorgerechtsentzug wegen pausenlosen Rauchens
In England hat ein Gericht ein Kind zur Adoption freigegeben. Der Grund: Die Eltern des Jungen rauchten zu viel.
- von
- ofi

Kind konnte kaum atmen: Zwei Personen rauchen eine Zigarette.
Es ist ein drastisches Bild, das die britische Jugendamtsmitarbeiterin Julie Allen in einer Gerichtsverhandlung zeichnet: Als sie das Haus, in dem ein zweijähriger Junge mit seinen Eltern lebte, betrat, waberten ihr Rauchschwaden entgegen. Stechender, beissender Rauch sei im ganzen Haus gehangen, erklärte sie gemäss dem englischen «Guardian», vor Gericht. So etwas habe sie noch nie erlebt.
Das Kind sei zu dem Zeitpunkt bereits seit vier Wochen krank gewesen. Der Bub konnte nur schwer atmen und der Vater habe daneben eine Zigarette geraucht, berichtet Allen weiter. Bereits seit längerem sei der Junge auf einen Inhalator angewiesen gewesen. Das Jugendamt nahm den Jungen darauf aus der Familie.
Inzwischen ist die Familienrichterin noch weiter gegangen. Der Junge wird seinen Eltern definitiv weggenommen und zur Adoption freigegeben. Sie begründet diesen drastischen Schritt damit, dass die Eltern trotz mehrfachen Interventionen und Hinweisen, das Rauchen in Gegenwart ihres Sohnes zu unterlassen, keinerlei Reaktion gezeigt hätten. Darüber hinaus sei der Vater positiv auf Kokain getestet worden. «Adoption ist die einzige verbleibende Möglichkeit», sagte die Richterin.