SP-BundesratskandidatDas entgegnet Daniel Jositsch seinen parteiinternen Kritikern
Bei seiner früheren Partnerin Chantal Galladé spricht Daniel Jositsch offen über die Motivation seiner Bundesratskandidatur. Und er wendet sich an seine kritischen Genossen in der SP.
Darum gehts
Neben Matthias Aebischer und Mustafa Atici will auch der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch in den Bundesrat.
Parteiintern gibt es aber Skeptiker. Diese kritisieren Jositsch’ Rolle bei den letzten Bundesratswahlen.
In einem Podcast mit seiner Ex-Freundin Chantal Galladé spricht Jositsch nun über diese Episode.
Wer folgt auf Alain Berset im Bundesrat? Einer, der seine Karten bereits auf den Tisch gelegt hat, ist der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch. Der Sozialdemokrat kandidiert innert eines Jahres bereits zum zweiten Mal für einen Sitz in der Landesregierung und ist in der Bevölkerung beliebt. Die Kandidatur im letzten Winter hat indes Spuren hinterlassen.
Jositsch kritisierte die eigene Parteispitze, weil diese nur Frauen zur Auswahl bieten wollte. Obwohl er es nicht auf das Ticket schaffte, stimmten 58 Parlamentarierinnen und Parlamentarier am Ende für ihn. Er verzichtete darauf, öffentlich zu erklären, dass er nicht zur Verfügung stehe. Das nehmen ihm in der SP noch immer einige übel und es ist unklar, ob er es dieses Jahr aufs Ticket schafft.
Daniel Jositsch: «Das wäre lächerlich gewesen»
Nun spricht Jositsch offen über diese Kritik aus der SP – und zwar im Podcast von GLP-Politikerin Chantal Galladé und deren Tochter Amélie. Jositsch und Galladé waren sechs Jahre lang ein Paar und trennten sich 2014. Der Ständerat moniert, dass die Kritik sich vor allem medial immer wiederhole. «Jede Zeitung schreibt der anderen ab, in der Realität ist es aber etwas anders.»
Die Kritik sei da gewesen und für die Kommunikation zu den Kriterien der Parteispitze habe er sich bereits entschuldigt. Eine Verzichtserklärung würde er aber auch heute nicht abgeben, hält er fest. «Man hätte mir den Vorwurf gemacht: ‹Was meint er denn, mit seinen 58 Stimmen vor die Schweizer Bevölkerung zu treten, und unaufgefordert seinen Verzicht zu erklären?› Das wäre lächerlich gewesen.»
«Das spielt nicht so eine wahnsinnige Rolle»
Die Fraktion müsse entscheiden, wer den Sitz für die SP halten kann und im Team des Bundesrats die «guten sozialdemokratischen Lösungen» einbringen kann. «Da spielt es nicht so eine wahnsinnige Rolle, ob ich letztes Jahr hätte eine Erklärung abgeben müssen», so Jositsch.
Er nehme die SP-Fraktion als «sehr professionell» wahr und erinnert daran, dass Bundesratskandidaten auch von den anderen Parteien gewählt werden müssten. Er selbst jedenfalls will das Amt, weil ihn die «Gestaltungsmacht» reizt.
Neben Jositsch haben bisher der Basler Mustafa Atici und der Berner Matthias Aebischer ihre Kandidatur bekannt gegeben. Die SP-Fraktion entscheidet nach den Wahlen über die offiziellen Kandidaturen.
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