WahlkampfSP wirbt mit doppeldeutigen Slogans
Die SP Bern geht mit einer provokativen Kampagne in die kantonalen Wahlen. Die Plakatserie ist auch ein Testlauf für die nationalen Wahlen, die 2015 anstehen.
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Mit provokativen Sprüchen wie «Maurer wählen besser SP. Gripen-Gegner sowieso» oder «Schneider wählen besser SP, Steuerzahler sowieso» startet die Berner SP die Kampagne für die Berner Wahlen von Ende März. Darin thematisiert die SP den Kampfjet-Kauf von VBS-Chef Ueli Maurer und die Steuerschlupflöcher von Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann.
Christian Levrat, Präsident der nationalen SP, gibt sich begeistert von der Kampagne der Berner: «Die Sprüche sind witzig, frech und auf Parteilinie.» Genau das brauche es auch für die nationalen Wahlen in anderthalb Jahren. Deshalb solle die Kampagne ein Testlauf für die nächste nationale SP-Kampagne im Wahlherbst 2015 sein.
Schneider-Ammann ist ein ideales Opfer
Der Politologe Louis Perron glaubt, dass Bundesrat Schneider-Ammann nach dem Bekanntwerden seiner Steueroptimierungspraktiken ein ideales Opfer einer Kampagne abgebe.
«Das ist ein Thema, das die Bürger bewegt», so Perron. Er kritisiert aber, dass die Sprüche etwas kompliziert seien: «Solche Kampagnen sollten möglichst einfach sein, damit jeder sie versteht», so der Politologe.
SVP findet die Kampagne nicht gelungen
SVP-Nationalrat Albert Rösti hält wenig von den SP-Plakaten: «Man sollte doch in einer Kampagne darstellen, wofür man steht und was man als Partei zu bieten hat.» Dies täten diese Sujets nicht. «Wer auf andere zielt, hat wohl selber wenig zu bieten», meint Rösti. Er befürworte eher einen politischen Stil, bei dem man mit Fakten argumentiere und nicht die Konkurrenten in Misskredit bringe.
Die Kritik von rechts kümmert die SP wenig. Auf ihrer Homepage wird wöchentlich ein neuer Spruch veröffentlicht. Zudem können Parteisympathisanten dort selber ein Plakat mit einem Slogan gestalten.