Kampf gegen Food-WasteSpanische Restaurants müssen neu ihren Gästen «Doggy Bags» anbieten
In Spanien werden pro Jahr 1400 Tonnen Lebensmittel weggeworfen – damit soll nun Schluss sein. Ein entsprechendes Gesetz, das dem Food-Waste den Kampf ansagt, wurde am Dienstag vom Kabinett beschlossen.
- von
- Florian Osterwalder
Darum gehts
Supermärkte werden aufgefordert, die Preise für Produkte zu senken, wenn das Verfallsdatum näher rückt.
Ausserdem sollen sie Vereinbarungen mit Nachbarschaftsorganisationen und Tafeln treffen, um solche Produkte an Bedürftige zu spenden.
Durch Food-Waste entstehe für jeden Spanier im Durchschnitt ein Verlust von umgerechnet circa 250 Franken pro Jahr.
Im Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln nimmt die spanische Regierung die Gastwirte in die Pflicht. Bars und Restaurants müssen ihren Gästen kostenlos anbieten, nicht verzehrte Speisen in einer Tüte, einer sogenannten «Doggy Bag», mit nachhause zu nehmen. Ein entsprechendes Gesetz beschloss das Kabinett am Dienstag. Aber nicht nur sie sind betroffen: Alle Unternehmen in der Lebensmittelbranche müssen Pläne ausarbeiten, um Verschwendung zu reduzieren.
In Spanien werden pro Jahr 1400 Tonnen Lebensmittel verschwendet
Supermärkte werden aufgefordert, die Preise für Produkte zu senken, wenn das Verfallsdatum näher rückt. Ausserdem sollen sie Vereinbarungen mit Nachbarschaftsorganisationen und Tafeln treffen, um solche Produkte an Bedürftige zu spenden. Sobald das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, empfiehlt das Gesetz, die Lebensmittel für die Verwendung als Tierfutter oder für die industrielle Produktion von Düngemitteln und Biokraftstoffen zu verwenden.
Der Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung, Luis Planas, sagte, das Gesetz ziele darauf ab, das Bewusstsein zu schärfen. In Spanien würden pro Jahr 1400 Tonnen Lebensmittel verschwendet, das entspreche 31 Kilogramm pro Person. Damit entstehe für jeden Spanier im Durchschnitt ein Verlust von umgerechnet etwa 250 Franken pro Jahr. In der EU verfügen nach Angaben des Ministers bisher nur Frankreich und Italien über ähnliche Gesetze. Er hoffe, dass der Entwurf vom Parlament verabschiedet werde und zum 1. Januar 2023 in Kraft trete.
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