Spionagevorwurf: Taliban töten Enkel und Grossmutter

Aktualisiert

Spionagevorwurf: Taliban töten Enkel und Grossmutter

Radikal-islamische Taliban-Milizen haben in der südafghanischen Provinz Helmand eine 70-Jährige Frau und ihren 13-jährigen Enkel getötet und ihre Leichen an einem Baum aufghängt.

Ihnen sei Spionage für die Regierung vorgeworfen worden.

Die Rebellen hätten die Leichen dann an einem Baum aufgehängt, sagte ein Sprecher der Provinzregierung am Mittwoch. Die Taliban hätten die Dorfbewohner nach der Tat vom Montag gewarnt, ihnen drohe dasselbe Schicksal, sollten sie die Regierung oder die neu in der Region stationierte Internationale Schutztruppe ISAF unterstützen.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai sagte, weder die Frau noch ihr Enkel hätten für die Regierung gearbeitet. Diese grausame Tat sei unverzeihlich. Er kündigte an, die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen.

Die Rebellen haben in der Vergangenheit zahlreiche Afghanen getötet, denen sie vorwarfen, mit ausländischen Truppen oder mit der Regierung zusammenzuarbeiten.

Bei Kämpfen nahe der pakistanischen Grenze in der ostafghanischen Provinz Nuristan töteten die US-geführten Koalitionstruppen nach eigenen Angaben 15 Taliban-Kämpfer.

ISAF-Soldaten erschiessen Polizisten

In der Provinz Helmand erschossen ISAF-Soldaten versehentlich einen Polizisten. Die Patrouille habe den zivil gekleideten und bewaffneten Mann fälschlicherweise für einen Rebellen gehalten und das Feuer auf ihn eröffnet, teilte die ISAF mit.

Die ISAF hat erst am Montag vergangener Woche das Kommando für Südafghanistan von den US-geführten Koalitionstruppen übernommen. Seitdem ist die Schutztruppe in ihrem neuen Einsatzgebiet mehrfach von Rebellen angegriffen worden. Vier britische und fünf kanadische ISAF-Soldaten wurden bei Angriffen und Anschlägen getötet.

(sda)

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