Fans fordern Disqualifikation«Unglaublich, was sich Djokovic erlaubt»
Nach seinem Sieg am French Open schreibt Djokovic eine politische Botschaft auf eine TV-Kamera. Für diese Aktion wird er gelobt – aber auch scharf kritisiert. Auch in der 20-Minuten-Community sorgt der Vorfall für viel Aufregung.
Darum gehts
Novak Djokovic gewinnt am French Open gegen Aleksander Kovacevic.
Nachher schreibt er eine politische Botschaft auf die TV-Kamera.
Er wird für diese Aktion gelobt, aber auch heftig kritisiert.
«Kosovo ist das Herz Serbiens, stoppt die Gewalt». Diese Worte schrieb Novak Djokovic nach seinem Sieg in der ersten Runde am French Open auf eine TV-Kamera-Linse. Er bezog sich damit auf den Kosovo-Konflikt mit Serbien, der sich in letzter Zeit verschlimmerte. Ein Foto seiner Aktion veröffentlichte er später als Instagram-Story.
An einer Pressekonferenz führt Djokovic seine Gedanken dazu aus: «Ich bin kein Politiker und habe nicht die Absicht, mich in politische Debatten einzumischen. Dieses Thema ist sehr heikel. Als Serbe tut mir alles, was im Kosovo passiert, sehr weh», sagte Djokovic gemäss dem «Guardian». Die Worte seien das Mindeste, was er hätte machen können.
«Der gehört ausgeschlossen»
Dafür erntet er scharfe Kritik. Viele Fans fordern gar, dass der Star disqualifiziert wird. Auch bei Leserinnen und Lesern kommt Djokovics Botschaft nicht gut an. «Der gehört ausgeschlossen. Unglaublich, was der sich erlaubt» und «Disqualifikation!», kommentieren User Balosh und Prediger. «Irgendwo hats Grenzen», so auch User proliv. Für mehrere Leserinnen und Leser kommt die Nachricht nicht überraschend: «Wieder einmal eine unüberlegte Aussage von ihm, es nicht das erste Mal. Nichts sagen wäre wieder besser gewesen», schreibt Kelda.
Zahlreiche Community-Mitglieder sind der Ansicht, dass politische Meinungen nicht zum Sport gehören. «Ich verstehe einfach nicht, weshalb sich die Sportler nicht einfach auf den Sport konzentrieren können», so User Talipa. «Sport und Politik haben nichts miteinander zu tun, jeder soll zwar seine eigene Meinung haben, aber die beiden Themen sollten nicht miteinander vermischt werden», schreibt User Ben76. User FredyALM findet währenddessen: «Sport wurde im Grossen wie im Kleinen immer schon für Politik genutzt.»
«Diese Nachricht ist zu zweideutig, um sie zu ahnden»
«Sportler werden ja dauernd für politische Entscheide abgestraft. Ich bin kein Djokovic-Fan, aber irgendwann ist es auch mal gut», denkt hingegen User lozärner. Eine ähnliche Auffassung hat auch User swisschillmetal: «Ich bin nicht seiner Meinung, aber Djokovic hat wenigstens den Mut, Kante zu zeigen. Respekt, Djoker.»
Diverse Leserinnen und Leser finden den Wirbel um den Vorfall übertrieben. So kommentiert @Scientist: «Diese Nachricht ist zu zweideutig, um sie zu ahnden.» Und User FCB1893 schreibt: «Alle etwas toleranter sein, dann klappt das auch miteinander. Take it easy, Leute!»
Situation im Norden des Kosovos
Am Montag wurden bei Zusammenstössen im serbisch bewohnten Norden des Kosovos zahlreiche Soldaten der Nato-geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verletzt. Serbiens Präsident versetzte die Armee derweil in höchste Kampfbereitschaft. Zuvor kam es zu schweren Unruhen, bei denen ethnische Serben auch Polizeiautos anzündeten. Insgesamt gab es über ein Dutzend Verletzte auf beiden Seiten.
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic erklärte, er habe wegen der Zusammenstösse das serbische Militär in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Zudem lasse er Soldaten an die Grenze zum Kosovo verlegen. Wegen «Gewalt» gegen Kosovo-Serben habe Serbien die im Kosovo stationierte Nato-Truppe aufgefordert, die Serben vor der kosovarischen Polizei zu schützen. Serbien erkennt die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz Kosovo nicht an.
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