Facebook-HitSprinter bringt in Basel Radarkasten zum Blitzen
In Basel erlauben sich Passanten einen Spass mit einer Radarfalle. Diese blitzt sie beim Sprinten. Laut Hersteller ist dies aber gar nicht möglich.
- von
- mak
In der Mörsbergerstrasse in Basel lässt sich ein Fussgänger vom Blitzgerät ablichten.
Über 1600 Mal ist das Video eines jungen Baslers innert zwei Tagen auf Facebook angeklickt worden. Zu sehen ist die Mörsbergerstrasse im Kleinbasel am späteren Abend. Ein junger Mann, befeuert vom Handy-Filmer und Kollegen, rennt durch die Strasse und wird von einer mobilen Radaranlage geblitzt. Weil es eine Begegnungszone ist, gilt dort Tempo 20.
Das Video des rennenden Mannes hält ein Servicetechniker der Firma Multanova, die das Blitzgerät geliefert hat, für einen Fake: «Das Gerät reagiert mit einem Laser auf Metall. Es ist nicht möglich, dass Fussgänger vom Gerät geblitzt werden.» Man müsse sehr viel Metall auf sich tragen, damit der Laser einen erkenne. Nach einem technischen Check ist die Video-Redaktion von 20 Minuten jedoch der Meinung, dass es sich beim Clip nicht um eine Fälschung handelt.
Lustige Blitzer-Fotos
Andras Knuchel, Mediensprecher der Polizei Basel-Stadt, kann zum konkreten Fall keine genaueren Aussagen machen, hält es aber für plausibel, dass auch Fussgänger geblitzt werden könnten. Solche Bilder würden in der Regel sofort wieder gelöscht, da sie für die Polizeiarbeit irrelevant seien. Hingegen komme es immer wieder vor, dass Velofahrer geblitzt würden. «Bussen gibt es für Velos ohne Kontrollschilder aber keine, solange der Lenker nicht sofort angehalten werden kann.»
Amüsant seien spezielle Radarbilder aber sicherlich für die Personen, die mit ihnen zu tun hätten. «Da gab es schon Bilder von Leuten, die im Auto am Rasieren oder Essen waren oder sich gerade schminkten.» Für den jungen Mann hat seine Geschwindigkeitsübertretung keine Folge: Das Bild wird gelöscht.
Mittlerweile steht auch der Blitzkasten nicht mehr an der Mörsbergerstrasse. «Der Standort der semistationären Radargeräte wechselt in unregelmässigen Abständen», erklärt Knuchel.