Gendergerechte Sprache: SRF-Moderator Arthur Honegger löst heftige Diskussion aus

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Gendergerechte SpracheSRF-Moderator Arthur Honegger löst heftige Diskussion aus

Auf Twitter sinniert der Journalist über geschlechtergerechte Sprache – und macht dabei kontroverse Aussagen. Auch Juso-Präsidentin Ronja Jansen diskutiert mit.

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SRF-Gesicht Arthur Honegger (42) findet die Aufregung über das Gendersternchen «übertrieben», wie er am Dienstag auf Twitter verlauten liess. «An #Hashtags haben wir uns ja auch gewöhnt», so der «10 vor 10»-Moderator. 

SRF-Gesicht Arthur Honegger (42) findet die Aufregung über das Gendersternchen «übertrieben», wie er am Dienstag auf Twitter verlauten liess. «An #Hashtags haben wir uns ja auch gewöhnt», so der «10 vor 10»-Moderator.

SRF/Instagram/honeggram
Ausserdem betont er, dass es ohnehin unnötig sei, dass dem Geschlecht in der deutschen Sprache so viel Gewicht gegeben wird – in der englischen Sprache laufe dies besser. 

Ausserdem betont er, dass es ohnehin unnötig sei, dass dem Geschlecht in der deutschen Sprache so viel Gewicht gegeben wird – in der englischen Sprache laufe dies besser.

Instagram/honeggram
Seine kontroverse Fragestellung «Warum braucht's überhaupt noch die Endung ‹-in›?» löste dabei eine hitzige Twitter-Diskussion aus, in der sich auch Juso-Präsidentin Ronja Jansen (26) zu Wort meldet. Mehr dazu im Artikel unten.

Seine kontroverse Fragestellung «Warum braucht's überhaupt noch die Endung ‹-in›?» löste dabei eine hitzige Twitter-Diskussion aus, in der sich auch Juso-Präsidentin Ronja Jansen (26) zu Wort meldet. Mehr dazu im Artikel unten.

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Darum gehts

  • SRF-Moderator Arthur Honegger hat auf Twitter eine Diskussion über gendergerechte Sprache angezettelt.

  • Obwohl er die Aufregung über das Gendersternchen nicht versteht, hält er die Lösung nicht für optimal.

  • Wie seine Followerinnen und Follower reagiert haben, liest du im Artikel.

Auf Twitter teilt der «10 vor 10»-Moderator Arthur Honegger (42) seine Gedanken über gendergerechte Sprache – und löst damit eine heftige Diskussion aus. «Finde die Aufregung über ‹Gendersternchen› schwer übertrieben: An #Hashtags haben wir uns ja auch gewöhnt», beginnt das SRF-Aushängeschild seine Serie von Tweets.

Während er dem Genderstern gegenüber also nicht abgeneigt zu sein scheint, findet er dennoch – und da wird es schon kontroverser – dass man die weibliche Endung ebenso gut abschaffen könne: «Warum braucht's überhaupt noch die Endung ‹-in›?» Honegger führt aus: «Die deutsche Sprache (wie auch Französisch unter anderem) geben dem Geschlecht so enormes Gewicht. Dabei zählt doch die Funktion: Wer krank ist, braucht einen Arzt, egal ob Mann oder Frau. Wer Rechtsberatung sucht, einen Juristen und so weiter.»

Honegger will «neue Sprach-Galaxie für Deutsch»

Als gute Beispiele nennt er dabei Englisch und Finnisch, diese seien «in der Regel total neutral». So gibt es für die meisten Berufsbezeichnungen in der englischen Sprache etwa nur eine einzige, geschlechtsneutrale Form.
«Bei uns impliziert die Sprache aber, dass es einen relevanten Unterschied gibt zwischen Arzt und Ärztin, Jurist und Juristin, Busfahrer und Busfahrerin», so Honegger.

Er findet aber: «Den gibt es nicht, was Operationen angeht, Gerichtsverfahren oder den Heimweg. Warum können wir Funktionen nicht neutral bezeichnen?» Der Journalist fügt hinzu: «Gerade auch mit Blick auf Menschen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren, wäre das ein Fortschritt. Und für Nichtbinäre sowieso.»

Er nennt dabei Beispiele aus der deutschen Sprache, die bereits neutral sind, so etwa Gast, Vorstand oder Leutnant. Seine Followerinnen und Follower fragt er abschliessend: «Eine neue Sprach-Galaxie für Deutsch und Co. Was meint Ihr?» – und löst damit eine hitzige Diskussion mit zahlreichen Antworten aus.

Juso-Präsidentin Ronja Jansen diskutiert mit

Eine Twitter-Userin antwortet etwa in sarkastischem Tonfall: «Einfach toll, ich lese so gerne, was Cis-Männer über Diskurse zum Thema Gendern denken, die seit Jahren geführt werden. Plötzlich sehe ich die Welt ganz anders! Gendern wird einfach total überbewertet.» Unterstützung erhält Honegger dabei von einer anderen Twitter-Userin, die findet, seine Überlegung sei «nicht anti-feministisch».

Sie führt aus: «Geht doch in die gleiche Richtung wie: Wieso gibt es im Englischen nur ‹the› und bei uns ‹der, die, das›? Zudem spricht die Aussage, er fände die Aufregung über Gendersternchen übertrieben, ja für Gendersternchen.»

Juso-Präsidentin Ronja Jansen diskutiert mit

Auch Juso-Präsidentin Ronja Jansen (26) meldet sich zu Wort – und gibt Honegger teilweise Recht: «Sehs auch so, dass die Info über das Geschlecht irrelevant ist bei Berufen und Ähnlichem. Langfristiges Ziel sind geschlechtsneutrale Wörter. Aber kurzfristig braucht es das Sternchen, um unser Denken zu ändern.» Ausserdem wirft sie ein: «Bei neutralen Wörtern braucht es neue Endungen – nicht männliche, die dann für alle gelten.»

Arthur Honegger war für weitere Ausführungen für 20 Minuten nicht erreichbar.

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