Neue ZahlenSt. Gallen löst Zürich als Koks-Hochburg ab
Eine Analyse der Abwasserdaten zeigt, wo besonders viel Kokain konsumiert wird. In Schweizer Städten steigen die Zahlen seit Jahren. Die neue Hochburg ist St. Gallen.
Darum gehts
- St. Gallen hat Zürich als Koks-Hochburg in der Schweiz abgelöst.
- Dies zeigt eine Auswertung der Abwasserdaten.
- Die Zahlen haben sich in den letzten Jahren vervielfacht.
- Im Europäischen Vergleich erscheinen beim Pro-Kopf-Konsum von Kokain gleich vier Schweizer Städte in den Top Ten.
- Auch die Straftaten im Zusammenhang mit Kokain steigen in der Schweiz seit 2015 jährlich.
Kokain gilt aktuell als eine der beliebtesten Drogen. Auch in der Schweiz greifen die Leute zu dem weissen Pulver oder spritzen sich die Droge. In St. Gallen, Zürich, Basel und Genf haben sich die gemessenen Mengen von Kokain im Abwasser in den letzten Jahren vervielfacht. Wie das «St. Galler Tagblatt» aufgrund einer neuen Analyse schreibt, hat an der Spitze St. Gallen Zürich abgelöst.
Dafür gebe es zwei Erklärungen. Einerseits könnte es sein, dass in St. Gallen tatsächlich mehr Koks konsumiert werde. Andererseits könnte es aber auch sein, dass in der Ostschweiz Stoff mit einem besonders hohen Reinheitsgrad konsumiert wird. In den Zürcher Partymeilen dagegen werde mit Kokain von schlechterer Qualität gehandelt.
Kokain
Die Droge hat eine aufputschende Wirkung und ein hohes Abhängigkeitspotential. Durch den Konsum werden Müdigkeit, Hunger und Durst unterdrückt. Gestärkt wird dagegen unter anderem die Leistungsfähigkeit. Kokain ist nicht nur als Partydroge bekannt, sondern auch unter Geschäftsleuten, da sie Ängste mindern und Druck lösen soll. Meist wird Kokain als Pulver geschnupft, seltener gespritzt oder umgewandelt in Base geraucht.
Auch Strafanzeigen nehmen zu
Im europäischen Vergleich erscheinen die vier genannten Schweizer Städte beim Pro-Kopf-Konsum im Jahr 2019 in den Top Ten. Noch mehr gekokst als in St. Gallen wird in Europa nur in Antwerpen und in Amsterdam. Direkt dahinter folgt laut dem Bericht auch schon Zürich. Nicht nur der Konsum boomt offenbar in mehreren Schweizer Städten, auch die Straftaten im Zusammenhang mit Kokain steigen seit 2015 jährlich. Wie es heisst, wurden letztes Jahr beinahe 4200 Personen des Konsums beschuldigt und angezeigt.
Laut einer Studie von Sucht Schweiz konnte auch der Lockdown den Markt nicht eindämmen. Obwohl die Grenzen zu waren und das Sozialleben stark eingeschränkt war, sind der Reinheitsgrad und die Preise unverändert geblieben.